So schnell sind wir noch nie über eine Grenze auf dieser
Reise, noch keine 5 Minuten für die Ausreise und ebenso für die Einreise nach
Argentinien. Keiner will ins Auto, um nach Lebensmitteln zu suchen, wir werden,
nachdem die Dokumente ausgefüllt sind, einfach freundlich durch gewunken, wir
können es gar nicht glauben.
Der kleine Grenzort Los Antiguos ist hübsch, aber kein
öffentliches Internet (internet para todos), also fahren wir weiter nach Perito
Moreno. Dort tanken wir und kaufen in einem sehr gut sortierten und auch hellen
und sauberen Supermarkt ein, insbesondere Obst, da wir ja nichts mehr haben
wegen des Grenzübertritts. Wieder staunen wir über das Preisniveau, zum Teil
sind die Dinge teurer als in Deutschland, manche Milchprodukte zum Beispiel.
Wie machen dass die Argentinos, denn von Kaufzurückhaltung ist nichts zu spüren
im Markt, die Körbe sind voll, auch mit Wein und dem hier ebenfalls teuren Bier.
Dann beginnt die große Einsamkeit. Santa Cruz, der
Bundesstaat, ist der größte Argentiniens, so groß wie die alte Bundesrepublik,
hat aber nur 280.000 Einwohner, von denen die meisten noch in Siedlungen
wohnen. Also sind riesige Gebiete menschenleer. Manchmal verschwindet die
Straße am Horizont und ringsherum ist es eben bis zum Horizont, manchmal fahren
wir durch Täler, die am Grund auch noch
ein wenig grün sind oder sogar einen kleinen Bach haben, der Wasser führt. Manchmal tauchen am rechten Horizont imposant
die schneebedeckten Anden auf, manchmal ist einfach nichts.
Am Anfang sehen wir noch Kühe, Pferde oder Schafe weiden,
einmal sogar einen Gaucho hoch zu Ross samt seiner Hundemeute, dann sind nur
noch Guanacos und Nandus zu sehen.
Die Guancos überspringen die Zäune, die links und rechts der
Straße verlaufen, manche verschätzen sich aber dabei und verenden im Zaun, ihre
Reste hängen dann traurig im Zaun. Wie die flugunfähigen Nandus die Zäune
überwinden ist uns unklar.
In Gobernador Gregores bleiben wir
vor dem Hotel Lago Cadiel stehen, bekommen sogar den Zugangscode zum Internet,
aber es ist sehr, sehr langsam.
Auf den 350km hierher habe ich nur
einmal gebremst, als ich auf einen Streifenwagen der Polizei aufgelaufen bin,
der in leichten Schlangenlinien mit eingeschaltetem Blaulicht über die 40
schlich, man hat sich wohl sehr intensiv unterhalten. Er hat dann beschleunigt, er hat mich wohl im
Rückspiegel gesehen, die Schlangenlinien hörten aber nicht auf. Ansonsten bremsen
nur zum Fotografieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.