Donnerstag, 12. Februar 2015

12.02.2015 Endlich Sonne auf der Carretera Austral



Noch ist der Himmel bedeckt, als wir in den Nationalpark Queulat hineinfahren, aber es schaut so aus, als würde es aufreißen. Das tut er auch, als wir mit dem Motorboot über den See schippern. Die im Reiseführer beschriebenen kleinen Eisberge treiben nicht im See, aber zumindest einen der Gletscher sehen wir in der Sonne blau leuchten. Ein chilenisches Pärchen, das mit uns auf dem Boot ist, sagt uns, die Strecke in Richtung Süden sei wieder ab 13:00 gesperrt, also fahren wir los, die Wanderung zum Gletscher ist nicht nur deswegen gestrichen, auch mein immer noch blauer Zeh meint, eine mehrstündige Wanderung mit langen Strecken bergab, das geht noch nicht!

Wir kommen an die Baustelle gegen 12:15, das Schild steht auf Halt und keiner ist da. Zwei chilenischen Autos fahren einfach durch, wir hinterher und kommen so noch vor der Schließung durch, denn es war niemand da, es ist Mittagspause. Alle LKW und Maschinen stehen still, alle Posten sind unbesetzt, es funktioniert trotzdem. Wir fahren bei herrlichem Wetter durch diese herrliche Landschaft mit Gletschern, Seen, Wiesen und Wäldern bis nach Coyhaique. Der Campingplatz in der Stadt existiert nicht, also bleiben wir in einer Nebenstraße stehen.  Die im Reiseführer angegebene Wäscherei gibt es und sie wäscht auch unsere Wäsche bis morgen, 13:15.

Ein Restaurant an der Plaza hat Internet, gutes Bier vom Fass (4€ der halbe Liter) sowie super Filetsteaks (13€ für 300g in bester Qualität) und einen hilfsbereiten, jungen Mann, der Irmi vergeblich hilft, das Schiff über den Lago Carrera zu buchen, wir haben keine RUT. Ohne RUT bist Du in Chile ein Nichts, Du kannst weder eine Fähre buchen noch dem Automobilclub eine Mail schicken, weltoffenes Chile! Also fährt Irmi mit dem Taxi zum Buchungsbüro, auch vergeblich, erst am Montag gibt es einen freien Platz für unser Auto.  Wir werden den See also mit dem Auto umrunden, die Straße am Südufer soll eine der schönsten in Patagonien sein.

Wir stellen unser Auto gerade und genehmigen uns einen Verdauungsschnaps, einen chilenischen Fernet.

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