Kurz nach Zehn steht das Auto in der Halle, die eigentlich
für LKWs zu klein ist und die Arbeit geht los, Rad runter, Bremstrommel ab. Der
Ausbau des Radbremszylinders macht Probleme, man sieht deutlich, sie machen es
zum ersten Mal. Hätte ich das gewusst, na ja. Um das Ganze abzukürzen, statt
der geschätzten eineinhalb Stunden werden fast drei mit zwei Mann. Die Kosten halten sich trotzdem in Grenzen
und um 14:00 sind wir wieder „on the road“. Die Verabschiedung wie üblich hier
mit vielen Umarmungen und angedeuteten Wangenküssen.
Santiago lassen wir buchstäblich links liegen und rollen auf
einer vierspurigen, mautpflichtigen Autobahn Richtung Süden. Auf der herrscht
Verkehr wie auf einer deutschen Autobahn, nur wird nicht so schnell gefahren.
Ab San Felipe sind
wieder Weinfelder links und rechts der Straße, seit Santiago kommen auch noch
riesige Obstplantagen hinzu. Hin und wieder stehen riesige Hallen, in denen das
Obst gesammelt und verpackt wird und Weinfabriken mit einer Tankkapazität eines
mittelern Chemiebetriebes, Qualitätswein kann hier nicht nur erzeugt werden.
Die Landschaft wird immer grüner, auf dem wenigen nicht bewirtschafteten
Flächen wachsen Gras und Bäume und die Flüsse, die wir queren, führen Wasser.
Am Rio Claro, er führt seinen Namen zu recht, ist ein
Campingplatz, dort bleiben wir stehen. Wir stehen unter Kiefern im Schatten, es
weht kein Wind, es fliegt kein Staub durch die Luft, welch ein Genuss. Wir
haben die Wüste hinter uns. Ein Bad im Fluss wäscht den Schweiß des Tages ab
und erfrischt, das Wasser ist angenehm kühl.
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