Heute ist es passiert, ich habe ein Nandu erwischt. Über
Stunden bin ich im Windschatten eines Tankwagens gefahren. Als der dann plötzlich
bremste, wirbelte, vom Fahrtwind getrieben ein Nandu vor mein rechtes
Vorderrad, das war es dann. Ausweichen war unmöglich, da Gegenverkehr. Der Tanker hatte es wohl schon erwischt als
einziges von mehreren Tieren, die von der Fahrbahn rannten.
Ansonsten Pampa pur, ich schwöre, außer bei den wenigen
Ortsdurchfahrten gab es auf den über 400km keine zehn Biegungen, keine Kurven.
Es geht geradeaus bis zum Horizont und man meint, man kann die Erdkrümmung
sehen, so eben ist das Land manchmal. Da
hilft nur stoische Ruhe, Musik und der Tempomat. Wir hören das 5. Violinkonzert
von Mozart, allerdings mit eingeschränktem Musikgenuss wegen des Lärms des Lkw,
und anschließend Haindling. Irmi hält hin und wieder ein Nickerchen. Um 15:30
geht der Mond auf und um 16:30 sehen wir einen zunehmenden Mond als Halbmond
und zwar die linke Mondseite. Auf der Nordhalbkugel sieht man bei zunehmendem
Mond die rechte Mondseite. Warum? Wir versuchen uns in Erklärungen, können uns
aber das komplexe Modell von Erde, Mond und Sonne in Bewegung nicht richtig
vorstellen. In Puerto Madryn finden wir die im Reiseführer beschriebene
Wäscherei und geben unsere Wäsche ab. Morgen am Nachmittag werden wir sie wieder
abholen, wenn wir von den Seelöwen und
Seeelefanten zurück sind.
Im Supermarkt waren wir noch ein paar Kleinigkeiten
einkaufen, u.a. Bier. Wieder staunen wir über die Preise, eine Dose Bier kostet
zum regulären Wechselkurs €1,70, ein Tafel normaler Schokolade €3,30.
Madryn ist ein gepflegter Badeort, der uns sehr gut gefällt.
Die Saison ist gerade zu Ende gegangen, so ist es ruhig am Strand, das soll zur
Hochsaison ganz anders sein.
Unser Standplatz ist der gepflegte Campingplatz des ACA, wir
bekommen mit der ADAC-Karte den Mitgliederpreis.