Weiter geht die Fahrt, immer Richtung Westen, wieder hinauf
auf über 4000m und dann kilometerweit auf einer Hochebene, die schneebedeckten
Sechstausender sind am Rande zu sehen. Tausende von Lamas und Alpaccas weiden
auf der kargen Hochebene, aber auch Kühe, Schafe und Ziegen. In den größeren
Seen sehen wir vereinzelt Fischzuchtanlagen schwimmen. Es ist wenig Verkehr auf
dieser landschaftlich wunderschönen und auch bestens ausgebauten Straße, so
dass wir trotz des mäßigen Tempos gut voran kommen. In Puquio, wieder „unten“,
also unter 3000m machen wir Mittagspause in einem kleinen Restaurant, gut und
preiswert. Dann geht es wieder hinauf auf 4200m, wieder eine Hochebene, auf der
tausende Vicunas grasen, die wilde Urform der Alpaccas. Sie waren fast
ausgestorben, dann haben deutsche Forscher in den sechziger Jahre hier eine
Aufzuchtstation gegründet. Nun leben wieder über 30000 Tiere streng geschützt
in einem Nationalpark. An der Station wollten wir übernachten, verwerfen
allerdings die Idee, als wir die heruntergekommene, halb verfallene Station
gesehen haben. Sie wird nicht mehr von Deutschen betrieben. Es sind „nur“ 80km
bis Nasca und noch drei Stunden bis Sonnenuntergang, also fahren wir weiter.
Die Landschaft ändert sich sehr schnell von grün in braun, die Wüste beginnt,
auch auf 4200 m Höhe. Auf den letzten 30km fahren wir von 4200m auf 650m
hinunter, was sich in den Ohren deutlich bemerkbar macht. Gas geben ist
praktisch nicht mehr nötig, das Auto rollt im dritten Gang hinunter nach Nasca,
die Motorbremse ist im Dauereinsatz. In Nasca gibt es gegenüber dem Flughafen
ein Hotel mit Campingmöglichkeit, dort bleiben wir. Ruedi und Maggi sind auch
schon da, siew haben uns in Puquio unbemerkt überholt.
Wir setzen uns gemeinsam vor die Autos und genießen Bier und
Wärme. Danach packe ich aus Gewohnheit die Stühle wieder ins Auto und da
passiert es. Aus dem Kofferraum fällt ein dickes Brett, das ich zum Unterlegen
unter die Räder verwende und fällt mir auf den rechten Fuß. Ein stechender
Schmerz und mir ist klar, die nächsten Tage werde ich keinen Schuh rechts anziehen
können. Irmi verarzt mich, aber viel kann nicht getan werden. Eine kräftige
Schmerztablette und ein Schnaps bringen mir den Schlaf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.