Dienstag, 13. Januar 2015

10.01.15 Nasca und eine schmerzhafte Unachtsamkeit



Weiter geht die Fahrt, immer Richtung Westen, wieder hinauf auf über 4000m und dann kilometerweit auf einer Hochebene, die schneebedeckten Sechstausender sind am Rande zu sehen. Tausende von Lamas und Alpaccas weiden auf der kargen Hochebene, aber auch Kühe, Schafe und Ziegen. In den größeren Seen sehen wir vereinzelt Fischzuchtanlagen schwimmen. Es ist wenig Verkehr auf dieser landschaftlich wunderschönen und auch bestens ausgebauten Straße, so dass wir trotz des mäßigen Tempos gut voran kommen. In Puquio, wieder „unten“, also unter 3000m machen wir Mittagspause in einem kleinen Restaurant, gut und preiswert. Dann geht es wieder hinauf auf 4200m, wieder eine Hochebene, auf der tausende Vicunas grasen, die wilde Urform der Alpaccas. Sie waren fast ausgestorben, dann haben deutsche Forscher in den sechziger Jahre hier eine Aufzuchtstation gegründet. Nun leben wieder über 30000 Tiere streng geschützt in einem Nationalpark. An der Station wollten wir übernachten, verwerfen allerdings die Idee, als wir die heruntergekommene, halb verfallene Station gesehen haben. Sie wird nicht mehr von Deutschen betrieben. Es sind „nur“ 80km bis Nasca und noch drei Stunden bis Sonnenuntergang, also fahren wir weiter. Die Landschaft ändert sich sehr schnell von grün in braun, die Wüste beginnt, auch auf 4200 m Höhe. Auf den letzten 30km fahren wir von 4200m auf 650m hinunter, was sich in den Ohren deutlich bemerkbar macht. Gas geben ist praktisch nicht mehr nötig, das Auto rollt im dritten Gang hinunter nach Nasca, die Motorbremse ist im Dauereinsatz. In Nasca gibt es gegenüber dem Flughafen ein Hotel mit Campingmöglichkeit, dort bleiben wir. Ruedi und Maggi sind auch schon da, siew haben uns in Puquio unbemerkt überholt.
Wir setzen uns gemeinsam vor die Autos und genießen Bier und Wärme. Danach packe ich aus Gewohnheit die Stühle wieder ins Auto und da passiert es. Aus dem Kofferraum fällt ein dickes Brett, das ich zum Unterlegen unter die Räder verwende und fällt mir auf den rechten Fuß. Ein stechender Schmerz und mir ist klar, die nächsten Tage werde ich keinen Schuh rechts anziehen können. Irmi verarzt mich, aber viel kann nicht getan werden. Eine kräftige Schmerztablette und ein Schnaps bringen mir den Schlaf.

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