Das Taxi bringt uns in das Stadtzentrum. Der Fahrer gehört
zu den schnellen, da bin selbst ich am Rande des Kotzens. Es geht steil den
Berg hinunter, da muss man doch noch Gas geben, bevor man an der nächsten
Spitzkehre das Auto zusammenbremst.
An der Plaza de Esdutiante steigen wir aus und marschieren
los, kreuz und quer durch das Zentrum, am Rathaus vorbei zur Plaza Murillo, wo
sich Parlament und Präsidentenpalast befinden. Und unendlich viele Tauben, mehr
als am Markusplatz in Venedig. Die Menschen, die füttern, wissen nicht, was sie
tun. In der Calle Jaen, einer Künstlergasse, essen wir eine Kleinigkeit und
trinken einen Kaffee. Eine Kanadierin fragt, ob sie ein Bild von uns machen
darf und es auch auf die HP von La Paz stellen darf, wir sind einverstanden.
Sie schwärmz von La Paz und meinet, hier sollte man Wochen verbringen. Womit,
denke ich mir.
Auf den ersten Blick wirkt La Paz wie eine ganz normale,
glitzernde Großstadt. Beim genaueren Hinsehen jedoch merkt man schnell, dass
hier es doch an allen Ecken und Enden fehlt. Die Busse sind alte US-Busse aus
den Fünfzigern, für uns hübsch anzusehen, aber sie qualmen und stinken erbärmlich.
Auch zeigen die meisten Fassaden doch erheblichen Instandhaltungsrückstand. Von
der Elektroinfrastruktur ganz zu schweigen, sie überzieht die ganze Stadt wie
ein Spinnennetz und ich habe keine Ahnung, wer da noch durchblickt. Größere Geschäfte gibt
es nicht und auch elegante Geschäfte entdecken wir nicht. Nur Burger King ist
schon da.
Auch ist der Verkehr privater Fahrzeuge deutlich geringer
als in den bisher bereisten, südamerikanischen Ländern.
Auch die Auswahl im Supermarkt, in dem wir einkaufen ist
kein Vergleich mit Peru. Nur das Angebot an Wein kann mithalten. Bei den Preisen sind wir überrascht, wie, im Verhälnis zum Einkommen teuer es ist. Ein Pfund Butter kostet fast einen Euro!
Mit anderen Worten, man merkt dann doch relativ schnell an
vielen Dingen bis hin zur Bekleidung der Menschen, dass Bolivien das ärmste Land
Südamerikas ist. Ob Evo Morales das mit Verstaatlichung, Regulierung und
unendlich vielen Straßenkontrollen in den Griff bekommt, ist doch mehr als zu bezweifeln.
Ein Taxi bringt uns zurück zum Hotel, wo wir uns wieder ein
Abendessen gönnen und eine Flasche
bolivianischen Wein dazu. Mit einem Aperitif macht das ganze 25€.
Das Hotel Oberland ist sicher die Top-Adresse für Overlander
wie uns, ruhiger und sicherer Stellplatz, gutes und preiswertes Restaurant, was
will man mehr? Und einen Wäscheservice, den wir natürlich in Anspruch genommen
haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.