Dienstag, 12. August 2014

11.08.2014 Am Titicacasee



Der Morgen ist sonnig, aber kaum über Null. In Pucara bleiben wir stehen und besichtigen eine alte spanische Kirche von außen und Ruinen aus der Vorinkazeit. Wir können unserem Reiseführer nicht folgen, das muss man nicht gesehen haben, auch, wenn alle Fernreisebusse hier Station machen. So werben auch alle Sodas (kleine Cafés) mit vollem Touristenservice einschl. Internet, keiner hat es. Als wir sagen „kein Internet, kein Kaffee“ schauen sie etwas verdutzt.

Auch in Bezug auf die Lamas, die hier zu Tausenden laut Führer auf der Hochebene des Altiplano weiden sollen, stimmt das nicht mehr. Wir sehen viele Kühe und Schafe, Esel, vereinzelt Pferde und Schweine, aber kaum Lamas oder ihre Verwandten, die Alpacas.

In Juliaca endlich finden wir ein Lavado, das unser Auto zumindest vom gröbsten Schmutz befreit. Auf der zum Teil unter Wasser stehenden, schlammigen Circunvalación, der Umgehungsstraße, kommt wieder einiges dazu. Auf dieser lassen wir das Auto stehen und suchen zu Fuß einen Geldautomaten. Die Angaben der Passanten sind vage, so nehmen wir uns ein Tuck Tuck, das uns zum Automaten und zurück zum Auto bringt für etwas mehr als einen Euro, sicher Touristenpreis. Jetzt können wir auch tanken, seit Cusco nämlich haben wir keine Tanke mehr gefunden, die Kreditkarten nimmt.

Juliaca hat knapp 300.000 einwohner und ist ein einziges Chaos und völlig gesichtslos. Was dort als Straße gilt, geht bei uns problemlos als Offroadparcour durch.

In Puno schauen wir in das Internet, wo die Menrads übernachtet haben. Denen gefiel Puno gar nicht, sie sind auf eine Halbinsel südlich Puno geflüchtet. Die steuern wir auch an und fahren auf einer abenteuerlichen Straße, die auf einem Damm durch den Schilfgürtel des Titicaca-Sees führt, zu einem wunderschönen Platz am nördlichsten Punkt der Halbinsel. Wir stellen das Auto ab und kraxeln noch einmal 200 Höhenmeter zu einem Aussichtspunkt mit einem wunderbaren Blick auf den See. Über den umliegenden Bergen hängen Gewitterwolken und erzeugen eine eigenartige Stimmung. Beim Abendbier genießen wir einen letzten Blick auf den See, bevor es dunkel wird.

Die Gewitter entladen sich eine Stunde später über uns mit einem kurzen, aber heftigen Regenschauer.

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