15.02.2014
Einer von den
kleinen Bussen bringt uns zur Metro. Irmi meint, eine Fahrt von Colón nach
Cartagena im Segelboot kann auch nicht schlimmer sein als dieser Höllenritt,
aber es sollte noch schlimmer kommen, diesmal saßen wir in der Mitte des
Busses, auf der Rückfahrt ganz hinten, das ist dann wie auf dem Schleudersitz
ohne Gurt.
Wir fahren
bis Ace… und steigen dann in die Seilbahn um, die hier Teil des Nahverkehrs
ist. Je weiter wir nach oben schweben, desto ärmlicher werden die Stadtviertel.
Aber es liegt erstaunlich wenig Müll herum, wie überhaupt Kolumbien ein für
hiesige Verhältnisse sehr sauberes Land ist. Eine weitere Seilbahn bringt uns
zum Arvi-Park, einem ökologischen Projekt, hier sollen die Flora und Fauna
Kolumbiens den Kolumbianern erklärt werden. Alle Tafeln etc. sind also in
Spanisch und nur in Spanisch; dass auch ausländische Touristen hierher kommen,
hat wohl die Vorstellungskraft der Planer überfordert. Eine Rangerin, die sehr
schlechtes Englisch genauso schnell spricht wie ihr Spanisch, erklärt uns
alles. Wandern auf den Wegen nur mit Guide, der ist kostenlos, erklärt aber
nur, wer hätte anderes vermutet, in Spanisch. Die Fahrräder (recht gut
ausgestattete Mountainbikes) sind kostenlos, dürfen aber nur auf der Straße
gefahren werden, 2km ist diese lang. Das passt uns alles nicht, also wieder
hinunter nach Medellín, der Park liegt immerhin 2600m hoch. Auch deswegen haben
wir auf das Fahrradfahren verzichtet, da geht einem ja doch schnell die Puste
aus, noch sind wir nicht an die Höhe gewöhnt. Unten dann stürzen wir uns in das
Gewimmel, besichtigen die Figuren von Botero auf der Playa Botero und lunchen
sehr gut auf der Terrasse des Cafés des Museums von Antioquia, so heißt das
hiesige Departemento. Einen weiteren Bummel brechen wir dann ab, das Gedränge,
Geschiebe, Gehupe, die laute Musik aus den Geschäften, nichts für uns,
insbesondere nichts für Irmi. Wir fahren mit einer weiteren Seilbahn auf die
andere Talseite und bestaunen den Moloch Medellín, der sich, so scheint es,
unaufhörlich die Berghänge hochschiebt, egal, wie steil sie sind. Zurück mit
der Metro nach Estrella. Auf dem Wege dahin und auch während der
Seilbahnfahrten haben wir immer wieder Ausschau gehalten nach Stellplätzen. Nur
im Industriegebiet haben wir mit einiger Fantasie einige Plätze gesehen, die
geeignet sein könnten. Was hatten wir Glück!
Wir steigen
wieder in einen Kleinbus ein mit der Aufschrift Estrella und merken nach kurzer
Zeit, es ist der falsche, es gibt offensichtlich mehr als eine Linie nach
Estrella. So haben wir den neueren, sehr
modernen Teil kennen gelernt. Ein Taxi soll uns nach Hause bringen, der Fahrer
scheint aber mit nur geringer Intelligenz ausgestattet zu sein, er kennt die
von uns angegeben Adresse Calle 87 Sur nicht, sie ist nur wenige Blocks
entfernt. Und auch das Busdepot kennt er nicht. Schließlich überreden wir ihn,
uns zum Parque Principal zu fahren, den kennt er und wir auch, von dort gehen
wir zu Fuß zum Auto.
Da wir kein
warmes Wasser mehr haben und die Standheizung ja noch immer nicht will, lasse
ich den Motor laufen. Beim Abendessen dann der Schreck, der Motor geht schon
wieder aus und lässt sich nicht mehr starten. So ein Mist, das trägt zum
ruhigen Schlaf nicht bei.
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