31.01.2014
Amy kommt
eine halbe Stunde später, sie ist im Verkehr stecken geblieben, es sei Payday
sagt sie, da seien immer noch mehr Leute unterwegs und das habe sie vergessen.
Wir quälen
uns durch den extrem dichten Verkehr in Richtung Colón, als Kolonne ist das
besonders schwierig. Auf der Autobahn stoppt dann die ganze Kolonne, Olivia,
die süße Tochter der Brasilianer, muss Pipi.
In Colón im
Hafen Manzanillo geht es erst einmal zum Zoll, dort werden die Fahrzeuge aus
dem Pass ausgetragen. Wir kommen dort kurz vor der Frühstückspause an, was
bedeutet, dass die Dame knallhart die Arbeit unterbricht, sie will ja mit den
Kollegen Pause machen, also eine halbe Stunde warten. Dank Amy geht es dann
sehr zügig.
Nach einigen
weiteren Stationen endlich hält die Kolonne vor dem Tor, hinter dem die Fahrzeuge
dann abgeben werden. Alle außer dem Fahrer müssen aussteigen. Ich muss drehen
und dazu fahre ich zur Baustelleneinfahrt, wo ausreichend Platz ist. Vorwärts
bis zum offenen Tor, rückwärts heraus. Ein Kerl steht plötzlich neben dem Auto, als ich
losfahren will und stellt sich vor als „Superintendent blabla von der
Sicherheitsfirma bla bla bla vor, die Namen habe ich nicht verstanden, und bläst sich auf. Ich
sage „nice to meet you“ und denke, na ja, das lasse ich besser weg und lasse ihn stehen. Ich fahre als zweiter in das Gelände ein
hinter Francoise, unserer französischen Freundin, da steht der aufgeblasene
Kerl schon wieder da und zwingt mich zum Halten im Stil amerikanischer
Polizisten, das hat er wohl im Film gesehen. Aussteigen, befiehlt er im
barschen Ton, ich fauche zurück warum? No! Was ich gemacht hätte, sei verboten!
Okay, I’m sorry. Sein Englisch ist zu Ende, als ich ihn dann frage, wo das
alles steht, posted versteht er nicht. Amy taucht auf, ich erkläre ihr in
schnellem Englisch die Situation, sie erklärt ihm seine Situation und er zieht
ab.
Die Autos
werden inspiziert, erst durch oberflächliches Durchgehen, hier mal
hineinschauen, da mal klopfen, was soll das? Reine Schau. Auch der Kerl meint,
er müsse seine Wichtigkeit durch barsches Auftreten dokumentieren. Ich
belle zurück „more respect, please, and call me Sir, I call you Sir, too.” Das klärt die Situation, als er kurz
unterbrechen muss, entschuldigt er sich dafür. Dann
kommt ein Drogenhund und schnüffelt widerwillig die Autos ab, er ist wohl
schon müde. Dann müssen wir das Geländer verlassen.
Wieder
warten, diesmal auf die Bestätigung, dass das Auto abgegeben ist. Ich werde
gerufen, man kann das Auto nicht anlassen. Wozu habe ich eigentlich eine ausführliche
Dokumentation mit detaillierten Bildern in Spanisch im Auto auf den Fahrersitz gelegt?
Der Fahrer
sitzt im Auto, seine Kollegen schauen zu, was passiert. Ich zeige ihm die Stelle,
er handelt danach, das Auto läuft. Wie geht er wieder aus? Wieder zeige ich ihm
die Stelle, seine Kollegen johlen, er ist ein wenig blamiert, lacht aber doch
mit.
Na
hoffentlich passiert das nicht, wenn das Auto auf das Schiff gefahren wird. Amy
erzählt, das hätten sie schon gehabt, dass jemand von Cartagena zurück fliegen
musste, weil man das Auto trotz Dokumentation nicht starten konnte. Das beruhigt mich ungemein!
Amy organsiert
uns einen Bus der uns für $70 bis in das Hotel am Airport fährt, der Fahrer
fährt sonst die Fahrer, die importierte Neuwagen von Colón nach Panama fahren. Und
das sind Unmengen, die im Hafen stehen, viele VW Tiguan, aber auch Porsche Cayenne
sind dabei. Es sind viele, reiche Kolumbianer und Venezolaner nach Panama
gezogen und mit ihnen viel Geld, erzählt Amy. Auch Ferraris und Bentleys seien
auf den Straßen Panamas zu sehen.
Mit uns im
Bus sind Francoise und Gérard, ihr Lebenspartner. Und bis Nuevo Colón ist auch
noch das französische Paar (Claude und Stéphanie, Louisa und Joseph) mit den
zwei kleinen Kindern dabei. Sie nehmen ab Nuevo Colón den Bus nach Portobelo,
von wo aus sie mit dem Schiff nach Cartagena fahren. Um die Kinder zu
beschäftigen, erzählt Francoise Märchen, in einem kommt auch Frieder
(französisch Friedääär) vor und wir singen Frère Jaques auf Französisch und
deutsch, Gérard übernimmt beim Ding Dong die große Glocke. So lustige Europäer
hat der Fahrer sicher noch nie erlebt.
Am Hotel
trennen sich unsere Wege, aber vielleicht sehen wir uns ja in Cartagena am
Hafen wieder. Die Beiden bleiben ein paar Tage auf den San Blas Inseln.
Wir sind
begeistert vom Hotel, dem Riande Aeropuerto Hotel, genießen den Komfort, den
Pool und haben ein Zimmer mit zwei großen Betten. Das Essen ist recht gut und
für Hotelverhältnisse preiswert, ein Glas guter Weißwein kostet $4, eines
bekommen wir als Willkommensdrink. Unseren mitgebrachten Rotwein trinken wir
auf unserer Terrasse, dann geht es ins Bett, der Tag war lang und anstrengend.
Unsere Route die letzten Wochen
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