30.01.2014
Um 8:30 (und
ein wenig Verspätung) holt uns Amy ab und die kleine Kolonne rollt in Richtung
Polizei. Alle Männer haben die vorschriftsmäßig langen Hosen an und
geschlossenen Schuhe! Wir haben gerade noch Platz auf dem Parkplatz am Rande
des Problemstadtteils Currundu. Hinter dem Zaun grölen die, die schon ihren
Alkoholpegel nach oben gebracht haben. Alle müssen die Motorhauben öffnen, ich
natürlich das Führerhaus kippen, damit die Fahrgestellnummer abgelesen werden
kann. Ich stelle zusätzlich die Leiter bereit, damit der Mensch leicht an Moped
kommt. Nach einer angemessenen Wartezeit von einer halben Stunde kommt jemand
und vergleicht die Fahrgestellnummer mit den Dokumenten, die bei der Einreise
ausgestellt wurden. Natürlich klettert er bei mir nicht zwischen Rad und Chassis
hinein, um die wahre Fahrgestellnummer, die im Rahmen eingeschlagen ist, abzulesen,
er begnügt sich mit dem Typenschild. Da hätte ich mir das Kippen in der Hitze
sparen können. Dann halte ich ihm die Leiter fest, damit er sicher zum Moped
hochklettern kann, er empfindet das als eine sehr freundliche Geste und bedankt
sich mit seinen paar Brocken Englisch, die er kann. Wir können wieder fahren,
am Nachmittag ab 14:00 bekommen wir dann die entsprechenden Dokumente
ausgehändigt in einem Büro schräg gegenüber.
Da wir am
Nachmittag dorthin mit dem Taxi fahren, fange ich an, im Auto umzupacken. Alles
Wertvolle kommt aus den Staukästen in den viel sichereren Kofferraum und das
Faltboot in den Wohnraum, alles ein wenig eng, aber es beruhigt. Und
anstrengend in der Hitze. Auch die Dachbleche werden flach gelegt, damit die
angegebene Höhe passt.
Pünktlich um
14:00 sind alle Fahrzeughalter dann in dem Büro, wo es die Papiere geben soll.
Sie sind natürlich nicht fertig, also warten. Es nervt gewaltig, wenn man
sieht, dass eine Menge Leute hier buchstäblich nichts tun, aber die wenige
Arbeit nicht gemacht ist. Insbesondere eine ca. vierzigjährige, stark Geschminkte
nervt, die nur herum stöckelt, Small Talk macht, sonst nichts. Irmi meint, sie
ist einfach nur da, sonst nichts. Nach einer Stunde endlich sind die Dokumente
da, meines und andere auch enthalten natürlich Schreibfehler, also neu
ausstellen und wieder warten.
Um 19:00
haben wir uns mit den Brasilianern zum Essen im Hotel verabredet und verbringen
einen angenehmen Abend mit ihnen, wir reden über deren Motivation, nach Kanada
auszuwandern und wie es ist als Einwanderer in Kanada. Sie klagen ein wenig
darüber, dass sie vom Staat mit offenen Armen empfangen wurden, die Industrie
jedoch skeptisch sei, weil man doch keine Kanadaerfahrung hat. Es ist wie bei
uns, man sucht Leute mit Erfahrung, ist aber nicht bereit, sie diese Erfahrung
machen zu lassen. Es geht früh ins Bett, um fünf morgen klingelt der Wecker, um
sieben will Amy da sein, um mit uns nach Colón zu fahren.
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