Samstag, 1. Februar 2014

Der erste Tag der Ausreiseprozedur aus Panama



30.01.2014

Um 8:30 (und ein wenig Verspätung) holt uns Amy ab und die kleine Kolonne rollt in Richtung Polizei. Alle Männer haben die vorschriftsmäßig langen Hosen an und geschlossenen Schuhe! Wir haben gerade noch Platz auf dem Parkplatz am Rande des Problemstadtteils Currundu. Hinter dem Zaun grölen die, die schon ihren Alkoholpegel nach oben gebracht haben. Alle müssen die Motorhauben öffnen, ich natürlich das Führerhaus kippen, damit die Fahrgestellnummer abgelesen werden kann. Ich stelle zusätzlich die Leiter bereit, damit der Mensch leicht an Moped kommt. Nach einer angemessenen Wartezeit von einer halben Stunde kommt jemand und vergleicht die Fahrgestellnummer mit den Dokumenten, die bei der Einreise ausgestellt wurden. Natürlich klettert er bei mir nicht zwischen Rad und Chassis hinein, um die wahre Fahrgestellnummer, die im Rahmen eingeschlagen ist, abzulesen, er begnügt sich mit dem Typenschild. Da hätte ich mir das Kippen in der Hitze sparen können. Dann halte ich ihm die Leiter fest, damit er sicher zum Moped hochklettern kann, er empfindet das als eine sehr freundliche Geste und bedankt sich mit seinen paar Brocken Englisch, die er kann. Wir können wieder fahren, am Nachmittag ab 14:00 bekommen wir dann die entsprechenden Dokumente ausgehändigt in einem Büro schräg gegenüber.

Da wir am Nachmittag dorthin mit dem Taxi fahren, fange ich an, im Auto umzupacken. Alles Wertvolle kommt aus den Staukästen in den viel sichereren Kofferraum und das Faltboot in den Wohnraum, alles ein wenig eng, aber es beruhigt. Und anstrengend in der Hitze. Auch die Dachbleche werden flach gelegt, damit die angegebene Höhe passt.

Pünktlich um 14:00 sind alle Fahrzeughalter dann in dem Büro, wo es die Papiere geben soll. Sie sind natürlich nicht fertig, also warten. Es nervt gewaltig, wenn man sieht, dass eine Menge Leute hier buchstäblich nichts tun, aber die wenige Arbeit nicht gemacht ist. Insbesondere eine ca. vierzigjährige, stark Geschminkte nervt, die nur herum stöckelt, Small Talk macht, sonst nichts. Irmi meint, sie ist einfach nur da, sonst nichts. Nach einer Stunde endlich sind die Dokumente da, meines und andere auch enthalten natürlich Schreibfehler, also neu ausstellen und wieder warten.   

Um 19:00 haben wir uns mit den Brasilianern zum Essen im Hotel verabredet und verbringen einen angenehmen Abend mit ihnen, wir reden über deren Motivation, nach Kanada auszuwandern und wie es ist als Einwanderer in Kanada. Sie klagen ein wenig darüber, dass sie vom Staat mit offenen Armen empfangen wurden, die Industrie jedoch skeptisch sei, weil man doch keine Kanadaerfahrung hat. Es ist wie bei uns, man sucht Leute mit Erfahrung, ist aber nicht bereit, sie diese Erfahrung machen zu lassen. Es geht früh ins Bett, um fünf morgen klingelt der Wecker, um sieben will Amy da sein, um mit uns nach Colón zu fahren.

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