28.01.2014
Der riesige Parkplatz
wird gefegt, eine Truppe junger Frauen, bewaffnet mit Haushaltsbesen, Kehrschaufel
und Müllsack fegt die Dosen, Flaschen, Papier, Styroporteller zusammen, die
überall herum liegen, fast alle jedenfalls. Es geht gemächlich zu, eine kämmt sich
regelmäßig die Haare, man hat Zeit. Eine Aufsicht ist auch nirgends zu sichten.
Wir starten
in Richtung Colón, um uns die Gatún-Schleusen anzuschauen. Durch den recht
dichten Verkehr geht es zur Autobahn, die kostet Maut, insgesamt $8 und ist
deswegen fast leer.
Vorbei an der
gewaltigen Baustelle der neuen Schleusen, leider sind sie sehr weit weg, geht es auf miserabler Straße zu den
Schleusen. Mittels dieser Straßen wird die
riesige Baustelle logistisch versorgt, bei uns hätte man da eine
vierspurige Autobahn hin gebaut und Schienen gelegt, hier geht das auch so
anscheinend.
Wir sind
beeindruckt von den Schleusen, man kommt hier ganz nahe ran an das Geschehen,
es ist der ideale Beobachtungspunkt, nur wenige Meter sind zwischen uns und dem
Geschehen. Auf dem Gatún-See liegen viele Schiffe in Wartestellung, über ein
Dutzend können wir sehen.
Ein riesiges
Containerschiff wird in Richtung Atlantik geschleust, es hat wohl die maximale
Größe, die hier erlaubt ist. Zwischen Schleusenwand und Schiffsrumpf sind nur
50cm auf jeder Seite. Obwohl das Schiff von den sechs Lokomotiven in Position
gehalten wird, berührt es die Schleusenwand mehrfach, die Schrammen sind am
Rumpf deutlich zu sehen. Während wir das alles fasziniert verfolgen, rauscht
ein Tropenschauer herunter, kurz darauf scheint die Sonne wieder und die Luft
dampft. Die Container sind fast alle von Hamburg-Süd, sehr viele
Tiefkühlcontainer sind an Deck und wir fragen uns, was wird tiefgekühlt von
Asien nach Europa transportiert in diesen Mengen.
In der Gegend
von Portobelo, östlich von Colón wollen wir die Nacht verbringen. Unterwegs
entdecken wir eine Laundry an einer Tankstelle, damit sind erst einmal zwei
Stunden belegt. Neben der Laundry ist eine Autowäscherei, geleitet von einer
Frau, die auf ihren Stöckelschuhen herum stöckelt und ihre Wäscher überwacht.
Ich frage sie, ob ich Wasser tanken kann, sie sagt nein, blöde Kuh. Die Wäscher
waschen die Autos barfuß mit der Hand, ich meine damit wirklich mit der Hand,
einen Schwamm oder Lappen hat man nicht!
Die
Weiterfahrt geht durch unglaublich vermüllte Orte, so viel Müll haben wir noch
nie gesehen. Die Bevölkerung ist fast ausschließlich negroid, groß, sehr dunkelhäutig
und langbeinig. Uns schlägt zum ersten Mal massive Ablehnung, Agression
entgegen, man schreit uns mit grimmigen Gesicht irgendetwas entgegen oder
hinterher, sicher keine freundlichen Worte und droht mit der Faust. Kein gutes
Gefühl.
Wenige Kilometer
weiter ändert sich das Bild, Kühe weiden auf sauberen Weiden. Vor einem
Restaurant an der Karibikküste dürfen wir stehen bleiben. Wir nehmen ein
letztes Bad in der Karibik, zumindest auf dieser Reise.
29.01.2014
Zurück nach
Panama City fahren wir die mautfreie Strecke und sind erstaunt, wie dicht die
Besiedelung ist. Wo früher dichter Urwald war, tausende Kanalarbeiter an Malaria
starben sind nun Gewerbebetriebe, Restaurants und wohnen Menschen.
In Panama
dann trifft uns der Verkehr mit voller Wucht, man baut an allen Ecken und
Enden, u.a. eine U-Bahn, die dann außerhalb der City zur Hochbahn wird. Während
oben futuristische Stationen entstehen, sind die Straßen darunter, über die
sich der Verkehr wälzt, von mittelalterlicher Qualität. Man muss wirklich
aufpassen, dass man sich keine Rad abreißt, so man einen PKW fährt.
Unser Navi
kennt einige neue Hochstraßen noch nicht, so landen wir erst einmal auf der
American Bridge und sehen von dort, auch an den neuen Schleusen hier am Pazifik
wird gebaut.
Auf unserem
Parkplatz angekommen sehen wir zwei Wohnmobile, die den Yachtclub suchen. Wir
klären sie auf und so stehen nun drei Wohnmobile auf dem Parkplatz. Es ist ein brasilianisches
Ehepaar, das in Toronto lebt mit einer fünfjährigen Tochter. Das Mädel spricht
Portugiesisch, Englisch und Spanisch und ein französisches Ehepaar mit zwei
Kindern.
Den
Nachmittag verbringen wir mit Packen und Ausbauen von Radio etc. aus dem
Führerhaus. Ein weiteres, französisches Wohnmobil mit einem Ehepaar in unserem
Alter kommt an, jetzt sind wir komplett.
Den Abend
verbringen wir, wie sollte es anders sein auf dem Parkplatz, die Campingstühle
im Kreis und tauschen Erfahrungen und Meinungen aus, ein sehr angenehmer Abend.
Und um uns herum spielen die Kinder, irgendwie verstehen sie sich.
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