Mittwoch, 8. Mai 2013

Inkompetenz und Stierkampf



06.05.2013

Es gibt Menschen, die versuchen, ihre Inkompetenz durch Arroganz und Barschheit zu vertuschen. Der deutsche Generalkonsul in Cancún ist so einer. Ich rufe ihn an und schildere  das Problem mit dem Moped. In einem Ton, den ich mir sonst eigentlich nicht bieten lasse, gibt er mir zur Antwort, die Gesetze seien nun mal so und würden für mich auch nicht geändert. Vielen Dank für die freundliche und kompetente Unterstützung, Herr Konsul Bittdorf.

Auf einer Schnellstraße geht es nach Süden in Richtung Belice. Bis Tulum sind es 100km und es ist ähnlich wie auf dem Split, auf der Meerseite Luxushotel an Luxushotel, 100km lang und kein freier Zugang zum Meer. Und diese Hotels sind bewacht wie Fort Knox. Einfach durch die Lobby zum Strand marschieren wie auf der Baja, unmöglich. Auf der meerabgewandten Seite ein Vergnügungspark nach dem anderen.  

In Felipe Carrillo Puerto, ca 100km hinter Tulum ist ein Fest, das wir uns anschauen wollen. Wir dürfen an der Polizeistation der Policía Federal übernachten und begeben uns zu Fuß auf den Festplatz.

Das Fest erinnert an den verlorenen Freiheitskampf der Maya, der von 1857 bis 1933 gedauert hat. Man feiert zehn Tage. Es ist wie Kirchweih, nur das Bierzelt fehlt, dafür gibt es eine Stierkampfarena aus einfachsten Hölzern zusammengebunden, abenteuerlich, ein Albtraum für deutsche Sicherheitsfachkräfte.

Die Stierkämpfe sind eigentlich keine Kämpfe, sondern mehrere als Clowns, Lupo oder Frauen verkleidete junge Männer reizen den Stier  durch Bewegung so lange, bis er angreift. Dann läuft man möglichst spät weg, springt hinter eine Schutzwand oder, besonders attraktiv, man klettert blitzschnell den Baum hoch, der mitten in der Arena steht. Je näher der Stier dem Läufer kommt, desto mehr Beifall gibt es. Der zweite Stier hat keine rechte Lust zu dem Spiel und versucht immer wieder, den Ausgang zu finden. Am Ende kommen Reiter mit Lassos und Lassowerfer zu Fuß in die Arena und versuchen mit mäßigem Erfolg, den Stier per Lasso zu fangen. Aber viele Hunde sind des Hasen Tod, irgendwann hat man ihn und führt in aus der Arena, natürlich lebend.

Nach dem vierten Stier, die Zuschauerränge sind nun fast vollständig belegt, haben wir genug und gehen. Ein Taxi bringt uns zum Auto.

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