06.05.2013
Es gibt Menschen, die versuchen, ihre Inkompetenz durch Arroganz und
Barschheit zu vertuschen. Der deutsche Generalkonsul in Cancún ist so einer.
Ich rufe ihn an und schildere das
Problem mit dem Moped. In einem Ton, den ich mir sonst eigentlich nicht bieten
lasse, gibt er mir zur Antwort, die Gesetze seien nun mal so und würden für
mich auch nicht geändert. Vielen Dank für die freundliche und kompetente
Unterstützung, Herr Konsul Bittdorf.
Auf einer Schnellstraße geht es nach Süden in Richtung Belice. Bis Tulum
sind es 100km und es ist ähnlich wie auf dem Split, auf der Meerseite
Luxushotel an Luxushotel, 100km lang und kein freier Zugang zum Meer. Und diese
Hotels sind bewacht wie Fort Knox. Einfach durch die Lobby zum Strand marschieren
wie auf der Baja, unmöglich. Auf der meerabgewandten Seite ein Vergnügungspark
nach dem anderen.
In Felipe Carrillo Puerto, ca 100km hinter Tulum ist ein Fest, das wir uns
anschauen wollen. Wir dürfen an der Polizeistation der Policía Federal
übernachten und begeben uns zu Fuß auf den Festplatz.
Das Fest erinnert an den verlorenen Freiheitskampf der Maya, der von 1857
bis 1933 gedauert hat. Man feiert zehn Tage. Es ist wie Kirchweih, nur das
Bierzelt fehlt, dafür gibt es eine Stierkampfarena aus einfachsten Hölzern
zusammengebunden, abenteuerlich, ein Albtraum für deutsche
Sicherheitsfachkräfte.
Die Stierkämpfe sind eigentlich keine Kämpfe, sondern mehrere als Clowns,
Lupo oder Frauen verkleidete junge Männer reizen den Stier durch Bewegung so lange, bis er angreift.
Dann läuft man möglichst spät weg, springt hinter eine Schutzwand oder,
besonders attraktiv, man klettert blitzschnell den Baum hoch, der mitten in der
Arena steht. Je näher der Stier dem Läufer kommt, desto mehr Beifall gibt es. Der
zweite Stier hat keine rechte Lust zu dem Spiel und versucht immer wieder, den
Ausgang zu finden. Am Ende kommen Reiter mit Lassos und Lassowerfer zu Fuß in
die Arena und versuchen mit mäßigem Erfolg, den Stier per Lasso zu fangen. Aber
viele Hunde sind des Hasen Tod, irgendwann hat man ihn und führt in aus der
Arena, natürlich lebend.
Nach dem vierten Stier, die Zuschauerränge sind nun fast vollständig
belegt, haben wir genug und gehen. Ein Taxi bringt uns zum Auto.
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