Sonntag, 5. Mai 2013

Cancún



04.05.2013

Die Nacht war, wie erwartet wenig ruhig, demzufolge sind wir früh wach. Ich höre neben dem Auto ein komisches Geräusch, ein Mexikaner bearbeitet mit der Machete den Vorgarten. Die Mexikaner und ihre Machete, eine besondere Beziehung. Damit kann man sich im Dschungel einen Weg schlagen, so kennen wir das. Aber man kann damit auch Kokosnüsse öffne, Gras mähen, Unkraut jäten, Bäume fällen, Holz hacken, schnitzen, schlachten, Fleisch klopfen und wahrscheinlich ist sie auch als Rasiermesser und Zahnstocher brauchbar. Straßenarbeiter, die die Seitenstreifen frei räumen, sind mit Macheten ausgestattet.

Wir begeben uns auf die 200km in Richtung Cancún, die langweilig sind, fast immer nur gerade aus durch Buschland. Nur Dörfer mit Topes unterbrechen hin und wieder die eintönige Fahrt, ich zähle im Durchschnitt alle 100m einen Tope, manche Dörfer ziehen sich über 2km hin. Ich denke an meine Bremsbeläge und bremse viel mit dem Motor, auch, wenn der aufheulende Motor Krach macht.

Ein Linienbus überholt mich so knapp, das er mit seinem rechten Außenspiegel meinen linken Außenspiegel mit einem Knall verbiegt. Sein Spiegel scheint heil geblieben zu sein, meiner auch, ich muss ihn nur zurück biegen. Im nächsten Dorf dann hält er, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Für mache mexikanischen Fahrer scheint das Überholen für das Ego so wichtig zu sein, dass man überholt, auch wenn es keinerlei Sinn bzw. Nutzen ergibt.

In Cancún fahren wir zu Radikal Llantas, der Boss Fausto ist nicht da, wir bekommen trotzdem den Platz gezeigt, wo das Auto stehen kann, super, in einer Halle am Rande. Auch hier sind alle Mitarbeiter sehr freundlich und zuvorkommend. Sie berichten uns, dass wir in Mérida den obersten Boss (Director General) getroffen haben und er Anweisungen gegeben hat. Dass Senor Glez-Luna Silva der Chef vom Ganzen ist, wussten wir bisher nicht. Wir haben ihn einfach als freundlichen, hilfsbereiten Menschen wahrgenommen. Wir schreiben vom Campingplatz eine begeisterte Dankmail.

Die Putzfrau des Campingplatzes ist indigener Abstammung, demzufolge schleppt sie ihr Kind bei der Arbeit auf dem Rücken mit sich rum. Und das, ein einjähriges Mädchen, wie sie uns erzählt, ist so etwas von süß und strahlt uns mit großen Augen an, wir sind ganz weg und die Mutter freut sich. Die Kleine ist schon fast halb so groß wie ihre Mutter. Was diese Frauen leisten, unglaublich.

Auf dem Platz ist ein illustres Völkchen beieinander, ein Schweizer, der in einem umgebauten Reisebus  mit Fuldaer Kennzeichen lebt, weitere Schweizer, Franzosen. Da passen wir dazu.

Auf der Suche nach einer Kneipe laufen wir die Uferstraße entlang, an den Beach ist kaum zu kommen, alles abgesperrt, Privat Property, wie  in den USA. In einer Kirche am Strand, sie hat ein Palmendach aber keine Wände, findet eine Hochzeit statt.

Wir finden ein Lokal und genehmigen uns eine Pinacolada, das Bier, um das süße Zeug runter zu spülen, trinken wir im Auto, denn, man glaubt es kaum, Irmi ist es draußen zu frisch! Es ist kühl am Abend in Cancún, wie schön!

Der Weg nach Cancún 

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