Dienstag, 9. Oktober 2012

Zu den Pueblo Indianern



07.10.12


Irmi belegt in der Laundry vier Waschmaschinen gleichzeitig, ich mache die morgendliche Toilette des Autos und repariere dann das Kabel vom I-Pod zum Autoradio, da ist immer ein Kanal weg, ein neuer Stecker muss drauf. Meine Elektrokiste, in der ich alle Sicherungen, Stecker, Kabel, Birnen habe, was man halt so braucht auf der Reise, steht ein wenig fragil auf den anderen Kisten, ein Windstoß schmeißt sie herunter. Die Kleinteilebox geht auf und hunderte Sicherungen, Stecker etc. liegen im Dreck und Laub. Die nächste Stunde weiß ich, was ich zu tun habe. Was soll‘s, das Internet geht eh nicht.

Dann geht es zum Chaco National Historic Park, einer beeindruckenden Wüstenlandschaft. Dort ist eine sehr große Pueblosiedlung aus dem neunten bis zwölften Jh. ausgegraben worden. Auch hier ist vieles unklar, waren es  Wohnungen oder reine Kultstätten? Warum war nach 1200 Schluss? Für die heutigen Indianer auf jeden Fall immer noch heilige Stätten, was wir nachvollziehen können. Wir wandern durch die drei größten Bauwerke und bestaunen die Maurerkunst, wo ist sie geblieben in Amerika?

Erreicht wird der Park über 40km (einfach) sandige Wellblechstraßen, ich gebe zu, es hat Spaß gemacht, 70km/h war die optimale Geschwindigkeit. Wenn ich die bergauf nicht mehr halten konnte hatten wir das Gefühl, das Wellblech zerlegt das Auto zerlegt in seine Einzelteile.

In Cuba verlassen wir wieder die Hauptstraße und fahren hinauf in den Santa Fe National Forest. Dort soll es eine anspruchsvolle Gravel Roads geben und heiße Quellen im Wald. Auf dem Weg dahin kommen uns zwei Cowboys auf Pferden entgegen, die Kühe ins Tal treiben, Almabtrieb in New Mexico. Geschmückt sind die Kühe nicht, aber gut drauf, die Jungs müssen arbeiten.

Auf einem Campground angekommen meint Irmi, Campfire, schnell, noch bescheint uns die Sonne. Ich hake schnell Holz und bin danach völlig außer Puste, wir sind mal wieder 2700m hoch. Aber das Feuer brennt sofort.

Die Nachbarn haben weniger Glück, sie stehen schon im Schatten. Ich rufe ihnen zu „Let’s share the sun and the fire“ sie kommen herüber, setzen sich zu uns und wir plaudern über Enkelkinder, Schifahren und natürlich über unsere Reise. Sehr sympathische Leute in unserem Alter, die nicht fragen, wie gut wir die USA finden. Den Satz kann ich  nicht mehr hören, er ist fishing vor compiments.

Die Sonne ist weg, der Wind ist kalt, das Feuer ist aus, also verschwinden wir ins Auto.  Wir hätten nie geglaubt, dass so weit im Süden es um diese Zeit schon so kalt sein kann, auch  tagsüber ist das Thermometer kaum über 20°C hinaus gekommen. Im Windschatten war es auszuhalten, sobald man aber im Wind stand, war eine winddichte, warme Jacke dringend notwendig. Wir sind halt ständig über 2500m hoch.

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