Donnerstag, 18. Oktober 2012

Festgefahren in Oceano



17.10.12


Während wir das Frühstück vorbereiten, frühstücken und unsere Abfahrt vorbereiten, wird auf dem Platz neben uns gebaut, Mitarbeiter des State Park bauen irgendetwas, wahrscheinlich einen neuen Stellplatz. In den drei Stunden, in denen wir zwangsweise zuschauen müssen, ist kein sichtbarer Arbeitsfortschritt erzielt worden. Eine Frau, die eine Schalung baut, steht die meiste Zeit grübelnd dreinblickend neben dem begonnenem Werk, der Kollege telefoniert, an der Körpersprache deutlich zu sehen, er balzt. Dann ist Frühstückspause, dann fahren wir. Wie in den ehemaligen sozialistischen Ländern! Lieber kalifornischer Staat, so wird das nichts mit der Sanierung der Staatsfinanzen. 

Wieder am Beach in Malibu bleiben wir stehen, um zu baden. Das Wasser ist knapp unter 20°, aber angenehm. Die Wellen hauen einem fast um, so stark sind sie, schwimmen ist nicht möglich. Also schauen wir noch ein wenig den Surfern (alle in Neopren) zu und fahren dann weiter, ein kurzes Stück durch die Wohngegend oberhalb des Strandes. Nette Anwesen, meist im typisch amerikanischen Zuckerbäckerstil, alle mit Pool, manche mit Tennisplatz, wenige mit Reitplatz, aber alle mit riesigen Grundstücken und hohen Hecken, aber wir sitzen ja oben in der ersten Reihe! Das eine oder andere Haus fanden wir dann jedoch wirklich toll, eines sogar im reinen Bauhausstil. Hier draußen ist Malibu dann schön, einen Ortskern konnten wir aber nicht entdecken.

Dem Highway Number One folgend geht es nach Norden, so steht es auf den Schildern, meist fahren wir aber nach Westen, aber generell liegt natürlich San Franzisco im Norden von LA. Mal nahe, mal weit entfernt von der Küste verläuft die Straße, aber immer in beachtlicher Landschaft oder durch riesige Anbaugebiete für Obst und Gemüse. Alles wird bewässert, ohne Bewässerung wächst auch hier, dicht an der Küste, offensichtlich nichts.

Man erkennt an der Temperatur, wie weit die Küste entfernt ist. Ist nur ein Hügel dazwischen, herrschen kühle 25°C, ist es eine richtige Bergkette, steigt die Temperatur auf 35°C an. Der Pazifik ist halt kalt hier.

In Oceano gibt es die Möglichkeit, auf dem Beach zu übernachten, wir entscheiden uns dafür. Es ist Ebbe und die Fahrt auf dem feuchten Sand ist kein Problem. Bei Flut kommt man nicht zu den Übernachtungsplätzen. Um Mitternacht ist dann High Tide, also sollte man, soll das Auto nicht im Wasser stehen, in die Zone fahren, wo der Sand trocken ist.  Gesagt, getan und festgefahren! Nur zwei Meter hinter dem festen, feuchten Stand bleiben wir stecken. Bei dem Versuch, rückwärts wieder in den festen Bereich zu kommen, gräbt sich das Auto noch tiefer ein, wir sitzen fast auf den Tanks bzw. Staukisten. Also Schaufel heraus (erst vor wenigen Tagen gekauft), Spur freischaufeln, probieren. Das Auto gräbt sich noch tiefer ein. Weiter schaufeln, unsere Bretter, mit denen wir sonst den schiefen Untergrund ausgleichen, vor die Reifen legen und wieder probieren. Und es klappt, mit einigen Malen hin und her fahren, „fräst“ sich das Auto rückwärts aus dem Sand. Dann noch die Bretter suchen, die im Sand verschwunden sind und zurück auf festen Boden. Gut, mit deutlich reduziertem Luftdruck wäre es nicht passiert, aber das war mir zu aufwändig. Und im Wasser wollte ich nicht stehen, wenn auch fast alle, die hier campen, das so tun.

Der Campingplatz liegt nur wenige Meter hinter dem Strand, wir marschieren in Badeklamotten mit dem Handtuch um die Schulter zum Wasser. Ein Schild warnt uns vor der miserablen Wasserqualität, also gehen wir nur mit den Füßen hinein. Das ist gut so, denn hier ist das Wasser deutlich kälter als in Malibu, höchsten 15°C! Es ist auch niemand im Wasser, noch nicht einmal ein Surfer, obwohl die Wellen bestens sind.

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