Donnerstag, 2. Juni 2011

Von Pi-Ei nach New Brunswik

31.05.2011

Ich habe heute, warum auch immer, den Service des Campingplatzes genutzt und dort geduscht und war auch dort auf dem Topf.
Ich habe erst einmal abgezogen und den „Swimmingpool“ neu gefüllt. Amerikanische Toiletten erinnern mich an einen Swimmingpool und haben auch einen ähnlichen Wasserinhalt. Auch sonst habe sie viel mit einem Swimmingpool gemeinsam…
Das nachlaufende Wasser kam mir irgendwie komisch vor und ein Griff an die Schüssel (außen!) bestätigte meinen Verdacht, die spülen mit warmen Wasser!!!! Ein weiterer Griff an die Zuleitung brachte den endgültigen Beweis, denn die war heiß. Die Probe bei weiteren Toiletten bestätigte, alle sind mit Warmwasserspülung ausgestattet, also kein Versehen des Klempners, die heißen hier im Übrigen sehr passend  „Plumper“.
Das Urinal hat Kaltwasserspülung, warum eigentlich?


So fotografiere ich
Und so meine Frau..

Wir gehen am Strand des PEI-Nationalparks spazieren, wie Sylt, nur rot. Auch der scharfe Wind erinnert an die Nordsee. Es sind gemessene 12 Grad, gefühlt deutlich weniger. Trotzdem gibt es Leute mit Flipflops, im Mai ist halt Sommer
für die Kanadier.
Danach bummeln wir gemütlich durch die liebliche Landschaft in Richtung Charlottetown. Wir stellen das Auto am Hafen ab, werden natürlich mehrfach angesprochen (ich mache bald einen Flyer zum Verteilen), bummeln durch die Altstadt und gehen sehr englisch „Fish and Chips“ essen. Der Fisch ist super, die Chips so so. In der Altstadt fällt uns das wieder auf, was wir schon in Halifax gesehen haben, die schönen, alten Häuser sind ungepflegt oder stehen schon leer, werden von gesichtslosen Neubauten verdrängt. Warum eigentlich, die zentrale Shopping-Mall hat 50% Leerstand, kein Wunder bei dem Gürtel an Einkaufszentren, der sich rings um jede größere Stadt legt. 
Wir fahren in Richtung über die Confederation Bridge nach New Brunswick. Kurz hinter der Brücke übernachten wir in einem Provincial Parc. Es ist relativ kalt, wir sitzen trotzdem am Feuer und schauen in den Sonnenuntergang über der Northumberland Street, der sehr lange dauert. Die letzte Flasche mitgebrachten Weines wird getrunken, mit Wehmut!


1.6.2011
Es hat 12 Grad Plus und Sonne, wenig Wind, also Frühstück im Freien, sehr zur Verwunderung des Verwalters des Campgroundes. Der versorgt uns noch mit den notwendigen Infos zur Tide, dann brechen wir auf in Richtung Hopewell Rocks, dort hat es die höchste Tide der Welt. Wir besichtigen  Shediac, die angebliche Hauptstadt des Hummers. Irmi kauft einen Hummer(gekocht) und erntet damit Erstaunen, es scheint niemand sonst nur einen Hummer zu kaufen. Er kostete $8! Ansonsten lohnt sich Shediac, wie so viele Kleinstädte nicht, absolut gesichtslos mit den schief stehenden Strommasten und den Leitungen kreuz und quer, die für uns jedes Bild verschandeln. Nach dem Hummerkauf geht Irmi ins Auto und findet eine Riesensauerei vor, ich hatte die Heizung entlüftet und ein Ventil nicht ganz dicht verschlossen.  Wasser, vermischt mit Frostschutzmittel (klebrig) steht im Koffer, putzen ist angesagt!!! Die Matten schwimmen in einer grünen Soße. Die Stimmung ist entsprechend.
Wir gehen auf die Autobahn. Hier sind 110 km/h zugelassen, die unser Auto gar nicht geht. Ich fahre die in Deutschland üblichen 85km/h und bin der absolute „Looser“. Selbst die Bau-Lkw fahren schneller als ich und die Überlandtrucks ziehen mit sicher 110 an mir vorbei!  Ich denke, „if you are on hurry, you are in the wrong place“.  Dem Petitcodiac-River folgend sind unser Ziel die “Hopewell Rocks”. Dort ist die Tide heute ca. 10m und man kann bei Ebbe (wir kommen bei ablaufendem Wasser an) kann man sozusagen auf dem Grunde des Meers spazieren gehen, was wir auch tun. Eine zum Teil sehr schlammige Angelegenheit. An den Engstellen zwischen den Felsen ist der Wind so stark, dass man sich richtig gegen stemmen muss, Brockenfeeling sozusagen.
Zur Übernachtung fahren wir in den Fundy National Parc. Leider funktioniert das Internet nicht, der Nachbar meint, es läge an dem Sturm, der den ganzen Tag tobte. Teilweise sei der Strom ausgefallen. Kein Wunder bei der maroden Infrastruktur.
Wirt essen den Hummer, den Irmi mittels Nussknacker! und feiner Hummergabel (ein Schraubenzieher ginge auch, meint Irmi) zerlegt. Schmeckt gut, obwohl, ich oute mich als Feinkostbanause, mir ist Hummer nicht ganz so wichtig. Eine fränkische Bratwurst und ein Viertel Silvaner dazu wären mir jetzt lieber. Das Hummerfleisch schmeckt leicht süßlich und das mag ich nicht.
Ein Gewitter geht nieder, wir sitzen im Auto und ich schreibe Blog (offline natürlich und sortiere Bilder, Irmi liest Theodor Storms Novellen. Morgen fahren wir in Richtung Petitcodiac und Irmi möchte versuchen, Heinz‘ Haus zu finden.




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