Wir starten bei bestem Wetter so gegen 8:30 in Richtung Anden. Der Verkehr hält sich
in Grenzen, es ist Nationalfeiertag. Neben uns her läuft die Eisenbahn, 1870
wurde mit dem Bau begonnen und erst 27 Jahre später war sie fertig. Mit bis zu 4%
Steigung und 17 Zick-Zacks sowie einen 18km langen Tunnel ist sie ein
technisches Meisterwerk.
Trotz Feiertag, überall kann man sein Auto waschen lassen,
das Abwasser fliest zurück in den Fluss, aus dem wiederum alle hier ihr
Trinkwasser beziehen.
Das Auto zieht klaglos hoch, es qualmt zwar mehr ab 2000m,
aber sonst bin ich sehr angetan. So ab 3000m merken wir dann doch, dass die
Luft dünner wird. Auf der Passhöhe in 4820m dann schneit es feine Flocken und
es ist nur noch 1,5°C „warm“. Das Schnaufen bei mir ist subjektiv nicht mehr
als weiter unten, aber eine regelrecht bleierne Müdigkeit ist im Kopf. Also
nichts wie nach unten in dickere, wärmere Luft. Durch viele
Bergarbeitersiedlungen samt Minen, manchmal auch gleich noch Hütten, geht es
hinunter nach Jauju an die Lagune. In Jauju finden wir ein Internetcafe, ein
junger, freundlicher Mann krabbelt unter die Tische und schließt unsere PCs an
das Kabelnetz an, Wifi ist nicht.
Die Sonne brennt, als ich aus dem Auto aussteige, bei
Windstille ist sie auf der Haut kaum auszuhalten, wir müssen sorgsamer
Sonnenschutz betreiben! Aber dafür feuern die Solarpaneele richtig viel Strom
in die Batterien, die am frühen Nachmittag schon wieder voll sind.
An der Lagune dann ist Volksfest, überall sitzen die
Menschen und essen und trinken, viel papp süße Inkakola aus Flaschen mit einer
Gallone Inhalt und lassen sich in großen Booten auf der Lagune rudern. Ein
harter Job für die Ruderer bei dem Wind. Vor einem Lokal parken wir und fragen
nach, ob wir die Nacht über stehen bleiben können. Gerne, wenn wir hier essen,
was wir ohnehin vorhatten. Für 32 Soles, das sind etwas mehr als 8€, bekommen
wir 2 Forellen und zwei Flaschen Bier à 0,625ltr.
Mit einbrechender Dunkelheit wird es kalt, der Ort leert
sich schnell, nach einer Stunde sind auch die Restaurantbetreiber und
Ladenbesitzer weg, wir sind wahrscheinlich allein.
Wir trinken noch ein Bier, Wolters aus Braunschweig. Wir
haben eine Palette davon gekauft in Lima bei Tattos. Die Verkäuferin dort war
weder in der Lage, auf einen Blick zu erkennen, dass es 24 Dosen sind noch
konnte sie 6x4 rechnen, sie musste durchzählen, Was für ein Schulsystem, denn
sonst machte das Mädel einen fixen Eindruck.
Die Höhe schafft uns, insbesondere mich, um 20:00 liegen wir
im Bett, haben aber Schwierigkeiten mit dem Einschlafen. So richtig sind wir
noch nicht akklimatisiert, wie auch am vierten Tag
Unser Standort -11.740389, -75.509307, 3384m hoch
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