28.02.2014
Die Nacht war
ruhiger als bei Graham auf dem Land, obwohl wir mitten in der Stadt stehen. Keine
bellenden Hunde, keine Hähne, die um drei Uhr das Krähen anfangen, kein Lautsprecherwagen,
der um sechs Uhr lautstark seine Waren oder Dienstleistungen anpreist, nur ganz
normaler Straßenverkehr, an den wir Mitteleuropäer gewohnt sind. Und, ich hatte
die Standheizung per Zeitschaltuhr auf 7:00 gestellt, sie hat tatsächlich den
Dienst verrichtet, wir haben ein richtig warmes Bad.
Vorab, es
gibt leider nur wenige Bilder und die sind mit dem Tablet gemacht, die Speicherkarte
in der Spiegelreflex hat gezickt und sich geweigert, Bilder zu speichern.
Mit dem
Schnellbus fahren wir zur Altstadt, 25 Cent pro Person. Sie fahren auf eigenen
Spuren, sozusagen eine Straßenbahn auf Reifen, denn die Spuren sind mit hohen
Betonrändern abgegrenzt, man kennt offensichtlich seine Pappenheimer. Auch hier
wieder, jeder Fahrer fühlt sich als Nicki Lauda und sein Bus ist sein
Rennwagen.
Immerhin, er
hält an Haltestellen und nicht wie die normalen Busse, wenn einer oder eine am
Straßenrand die Hand hebt, was manchmal alle 10m passiert. Die Türen werden eh
nicht geschlossen, wozu? Du dann voll in die Bremse, man steigt noch im Fahren
ein oder aus, voll auf das Gaspedal, maximale Beschleunigung, maximaler Lärm,
maximaler Qualm. Das Leben als Busfahrer ist ein Traum, kann es schöneres
geben?
Das herausragende
Gebäude der Altstadt ist die Kirche De La Compañia De Jesus, an deren Decken
und Wänden sieben Tonnen Gold als Blattgold verarbeitet sind. Wir besichtigen
die Ausstellung „Pressefoto des Jahres 2013“, dann setzt der nachmittägliche
Regen ein. Im Schnellbus zurück, leider erwischen wir die falsche Linie, was
uns zu einem längeren Spaziergang durch die Neustadt von Quito bringt.
DHL ist der
nächste Programmpunkt, die Niederlassung befindet sich natürlich nicht mehr an
der im Internet angegeben Adresse, wir müssen uns durchfragen und viel laufen.
Die Dame am Schalter schockt uns dann noch mit der Information, dass die im
Internet veröffentlichten Laufzeiten nicht eingehalten werden, es sei schließlich
Karneval. Was sollen wir machen, wir haben keine Alternativen! Mal sehen, wann
die Dokumente für die Carnets in München sind und dann wieder bei uns, egal,
wo.
Auf dem
Nachhauseweg schauen wir in einem Liquores vorbei und gehen geschockt wieder. Erdinger
$10, Campari $25, Gordons Gin $35, bei den Weinen keine Preisangabe, da gehen
wir wieder. Der Parkplatz ist trotzdem voll und man nimmt den ersten Schluck
gleichmal vor Ort, lässig an das Auto gelehnt.
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