15.03.2014
Auch Pacasmoya erwacht früh und mit ihm wir. Das
Internetcafé hat noch geschlossen, wir probieren im Hotel unser Glück, trinken
Kaffee und bekommen auch den Schlüssel für das Netz. Hier lernen wir eine neue
Art kennen, Kaffee zu servieren. In einer Thermoskanne ist heißes Wasser, Irmi
schüttet es in ihre Tasse und sagt erstaunt „was soll ich denn damit?“ In einer
Art Sauciere steht eine schwarze Brühe, es ist superstarker Kaffee, sozusagen
Quattroespresso, der mit dem besagten heißen Wasser dann verdünnt wird. Na ja,
ein richtiger Kaffee ist uns lieber, aber immerhin kann hier jeder nach seinem
Gusto verdünnen.
Das Internet ist von miserabler Qualität, an ein Hochladen
von Bildern ist nicht zu denken.
Wir fahren weiter durch die Wüste bzw. durch bewässerte
Gebiete, in denen Landwirtschaft betrieben wird. Auf riesigen Feldern ziehen
riesige Maschinen gewaltige Staubwolken hinter sich her.
Kurz vor Trujillo soll es eine Pyramide geben aus der
Vorinkazeit, wir finden sie nicht; Hinweisschilder gibt es auch nicht. Ein paar
Kilometer weiter suchen wir Chan Chan, eine riesige Stadtanlage auch aus der
Vorinkazeit. Es soll dmalas die wahrscheinlich größte Stadt der Welt gewesen
sein. Wir sehen zwar Hinweisschilder, aber keine Wegweiser. Die im Reiseführer
beschrieben Anlagen samt Museen sind nirgend zu sehen. Außerdem ist die Gegend
total vermüllt, viele Müllhaufen brennen und es stinkt nach brennenden Müll,
brennendem Plastik, brennenden Autoreifen, verfaulenden Müll und Fisch, also nichts wie
weiter, heraus aus diesem Albtraum. Auch die nächste Pyramide wird zwar angekündigt,
ist dann aber nicht zu finden, nur Baustellen sind zu sehen. Hat man sie aus
Versehen abgerissen? Wer seine Kulturstätten so zumüllt, dem trauen wir in der
Zwischenzeit alles zu.
Wir hatten ja schon von anderen Reisenden, die uns aus dem
Süden kommend begegnet sind, dass Peru ein Müllproblem hat, aber dass es so
schlimm ist, war für uns nicht vorstellbar.
In Tortugas (Schildkröten), einem kleinen Fischerdorf zwei
Kilometer abseits der Panamericana, finden wir einen Stellplatz direkt an der
Steilküste mit einem herrlichen Blick über die Bucht und, man glaubt es kaum,
das Dorf ist frei von Müll! Welche Wohltat für unsere Augen. Wir packen Tisch
und Stühle aus und genießen peruanischen Chardonnay, sehr gut, mit Brot und
Käse. Als Nachtisch gibt es eine einheimische Spezialität, eine Art Bienenstich,
aber die Füllung ist braun und fester und so etwas von süß, dass uns die Zähne
schmerzen. Liebhaber süßer Spezialitäten und der daraus resultierenden,
weiblichen Figuren, auf nach Südamerika! Die Damen zeigen noch dazu sehr
freizügig, was sie haben. Ich denke dabei an einen lieben Freund, dessen runden
Geburtstag wir demnächst feiern un der sich freimütig zu diesen Liebhabereien
bekennt.
Ein Einheimischer spricht uns an und fragt nach unserem
Woher und Wohin, macht ein paar Fotos und bekommt von uns die Erlaubnis, diese
in der Fremdenverkehrswerdung, die er für die Gegend macht zu verwenden. Auch
über das Müllproblem reden wir, er ist sehr unglücklich darüber und hofft, dass
sich allmählich etwas ändert.
Bis in die Dunkelheit sitzen wir vor dem Auto, sehen den
Fischern und den Pelikanen beim Fischen zu. Junge Peruaner sprechen uns an und
machen Fotos von uns, vom Auto, sie selber mit uns usw. Gegen 21:00 wird es uns
zu kühl, wir ziehen uns in das Auto zurück.
Unser Position -9.36167, -78.40955, 15m über dem Pazifik
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