Mittwoch, 5. März 2014

700 Höhenmeter nur, aber diesmal zu Fuß und dann eine böse Überraschung!



04.03.2013

Wir frühstücken bei der Dänin, da es dort Internet gibt, unsere Dokumente sind in Schottland angekommen.  Dann machen wir uns auf den Weg hinauf zu den Antennen, von wo man einen sehr schönen Blick auf den Vulkan Tunguruhua und das Tal haben soll. Dieser ist der aktivste Vulkan hier und 5023 m hoch, immer wieder in den letzten 20 Jahren musste der Ort für Wochen evakuiert werden.

Das Wetter ist sonnig, aber Wolken ziehen von Osten her in das Tal. Serpentinen scheinen hier weitgehend unbekannt zu sein, denn der Weg geht steil nach oben, wird immer weniger als Pfad sichtbar und ist zum Schluss ganz verschwunden.  Wir klettern, zum Teil müssen wir uns am Gras festhalten, durch steilste Wiesenhänge und orientieren uns an den Antennen. Der Blick, den wir bei den unbedingt notwendigen Pausen haben, ist wirklich atemberaubend. Nur, der Vulkan bleibt immer in Wolken, nur einmal  ist für wenige Minuten der Gipfel frei, eine Rauchsäule ist nicht sichtbar.

Oben angekommen gehen wir auf einer Bergstraße in Richtung Tal, bis diese plötzlich und unerwartet endet. Irgendwo haben wir die Abzweigung übersehen, denn es sind uns Wanderer entgegen gekommen. Wir müssen zurück, d.h. wieder den Berg hoch, was uns richtig ärgert. Wir finden letztendlich den Weg ins Tal, keine Straße, auch dieser geht wieder ohne
nennenswerte Kurven steil in das Tal, eine Tortur für die Knie. An einem Kiosk kaufen wir uns Wasser, schön kalt. Die Leute feiern Karneval und sind schwarz geschminkt, lustig und freundlich. Auch ein Taxi versuchen sie uns zu rufen, vergeblich, die Zentrale ist immer besetzt. Sie zeigen uns auf dem Handy Bilder vom letzten Ausbruch des Vulkans. Das Taxi stoppen wir dann an der Straße und es bringt uns zum Auto und zu einer bösen Überraschung, das Dreiecksfenster rechts ist eingeschlagen, die Seitenscheibe heruntergekurbelt und die Kamera und die Videokamera, die von außen unsichtbar hinter dem Mittelsitz unter meinem Hut lagen, sind weg. Das Radio und die Maglite Taschenlampe sind noch da, ebenso die Sonnenbrillen.

Und das mitten am Tag, mitten in der Stadt gegenüber der örtlichen Stromversorgung, an der ein Security Wache schiebt.

Frustriert gehen wir zur Polizei, unterwegs treffen wir einen jungen Polizisten, dem wir alles erzählen. Der ruft einen Streifenwagen und wir fahren gemeinsam zum Auto. Begeistert über die plötzliche Arbeit schauen die drei nicht aus. Ein paar Bilder werden gemacht, morgen sollen wir in das Büro kommen wegen des Protokolls.

Ich verklebe das Fenster mit Folie, ganz ehrlich, ich habe sie deswegen eingepackt, dann gehen wir zur Entspannung ins Thermalbad.

Gott sei Dank haben sie nicht die Seitenscheibe oder die Frontscheibe eingeschlagen, dann wäre das Problem deutlich größer. Wir werden uns in Cuenca mit den Menrads treffen und auf die Dokumente warten, die wir postlagernd dorthin beordert haben. Das ist eine große Stadt, dort werden wir hoffentlich eine Autoglaserei finden, die die Scheibe ersetzen kann.  

Ein bisschen emotional Befriedigung ziehe ich aus der Überlegung, sie werden wenig Geld für die geklauten Dinge bekommen, denn die Bedieneroberfläche beider Kameras ist in Deutsch, eine Umstellung auf eine andere Sprache erfordert eine neue Firmware und einige Eingriffe in diese, sehr unwahrscheinlich, dass sie so etwas können.

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