Freitag, 13. Dezember 2013

Wandern mit Polizeischutz



12.12.2013

Leider haben Hundegebell und Böller die Nachtruhe doch gestört, aber besser als die zwei letzten Nächte war es allemal.
 
Wir brechen zu einer Wanderung zu den Kaskaden Los Chorros de la Calera auf. Im Touristenoffice fragen wir nach einer Karte bzw. dem Weg. Der überaus freundliche Mensch dort bekniet uns, keinesfalls ohne Polizeibegleitung dorthin zu gehen, viel zu gefährlich. Also gehen wir zur Polizei, dort bekommen wir Geleitschutz von zwei jungen, freundlichen Polizisten. Erst fahren wir mit dem Jeep, dann wird gelaufen. Die armen Kerle müssen mit ihrer sorgsam gepflegten Uniform in dunkelblau und den glänzenden Schuhen mit uns den staubigen Weg gehen.

An den Wasserfällen kommt das Wasser regelrecht aus der Felswand geschossen und wird in künstlichen Becken aufgefangen, von wo es durch Tunnel im Fels zu einem Kraftwerk geleitet wird. Man badet, auch ich gehe in das Wasser, es ist für Quellwasser sehr warm, über 20°C. Zurück in das Dorf laufen wir den steilen Weg und die zwei sind sehr froh, dass wir auch für sie (ungeplant) eine Flasche Wasser dabei haben. Wir haben keine dunklen Gestalten gesehen, die eine Eskorte notwendig gemacht hätten.

Im Café El Cadejo gönnen wir uns Nachos mit vier verschiedenen, phantastischen, hausgemachten Saucen. Der Inhaber ist super nett, spricht Englisch und war einige Zeit in Europa. Vieles dort hat ihm sehr gut gefallen, jedoch hat er die Freundlichkeit der Menschen hier vermisst, wir können es nachvollziehen. Die Menschen hier sind wirklich eine besonders freundliche Rasse. Wir haben uns zum Diner angemeldet, er führt deutsches Bier, u.a. Erdinger, Köstritzer, Bitburger und Köpi.

Ein neues Problem, plötzlich war der Strom weg, der Trafo, der aus 110V 220V macht, ist hin. Der Hauselektriker versucht, ihn zu reparieren. Er hat in dem amerikanischen Qualitätsprodukt ein durchgeschmortes Kabel entdeckt. Wozu hat das Ding eigentlich eine Sicherung? Das Ding funktioniert wieder und ich küsse ihm symbolisch die Füße, $10 müssen wir ihm regelrecht aufdrängen.

Den Abend beschließen wir bei Alejandro im El Cadejo, das für jeden Reisenden ein Muss ist. Bestes Essen, angenehmste Atmosphäre und ein Wirt, der liberal, weltoffen und sympathisch ist. Auf dem Rückweg sprechen uns drei Mädchen an, Mormonen aus den USA. Wir erklären ihnen, wir glauben an uns und sonst nichts, das beendet das Gespräch.

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