09.12.2013
Wir starten gegen 9:00 und schrauben uns von 1560m Seehöhe hinauf
zum Rand der Caldera in 2200m Höhe, also über 600 Höhenmeter. Die Straßen führt dann am Rande der Caldera
entlang in Richtung Süden und bietet traumhafte Ausblicke auf den See.
Der Abstieg auf dann knapp über Meereshöhe ist nicht weniger
mühselig als der Aufstieg, es gilt halt die alte Autofahreregel „in dem Gang,
in dem man hochfährt, fährt man auch hinunter“. Moderne Hochleistungsscheibenbremsen
und Retarder relativieren das zwar, aber beides haben wir nicht. Unterwegs tanke ich, fast 25 L/100km sind auf
den letzten 350km durch die Einspritzpumpe gelaufen, das ist in Anbetracht der
vielen Höhenmeter und der Steilheit okay. So sind wir nachmittags gegen 17:00
an der Grenze zu El Salvador angekommen, bei ungewohnten 32°C. Zwei Männer auf
einem Motorrad lotsen uns an eine Tankstelle und behaupten, die Übernachtung
kostet €32. Irmi handelt auf €25 herunter und bezahlt in der Überzeugung,
abgezockt worden zu sein. Dann endlich redet sie mit den hier anwesenden
LKW-Fahrern, die haben $2 bezahlt. Irmi erzählt, was wir bezahlt haben, ein
junger Fahrer aus Nicaragua geht los und holt einen Verantwortlichen. Wir reden
mit ihm und nach einiger Diskussion und unsere Aufforderung, die Polizei zu
holen, rückt der Wachmann, der bei dem „Geschäft“ dabei war, plötzlich die 250
Quetzals heraus, er hat offensichtlich mit den Motorradfahrern zusammen
versucht, das Geschäft zu machen und nicht mit den ehrlichen LKW-Fahren
gerechnet. Wir bedanken uns mit kühlem Bier! Die Jungs sind bewundernswert, sie
parken ihre für europäische Verhältnisse riesigen Sattelschlepper ohne fremde
Hilfe rückwärts ein, einen halben Meter neben dem Nachbarn, da wird nicht hin
und her rangiert, das passt auf Anhieb. Natürlich wienern die Trucker die
Motorhauben, machen die Scheiben sauber. Man kann mit einem dreckigen LKW
einfach nicht fahren, die Jeans, die darf ruhig Flecken haben, die Motorhaube
nicht, basta.
Schlafen tun sie meist nicht in ihren wahrscheinlich
stickigen Kabinen, sondern in Hängematten, die sie zwischen die LKW spannen oder unter den Trailern. Richtige
Trucker halt, manche auch in Cowboystiefeln. Die werden aber ausgezogen, bevor
man in das Auto steigt!
Mal sehen, wie die Nacht wird. Die Security weiß ja nun, dass mit uns nicht
zu spaßen ist!
Unsere Position 13.8815,-90.09900 Höhe 47m
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