Sonntag, 15. Dezember 2013

An den Lago Suchitlán



13.12.2013

Mit der Ruhe ist es kurz nach 7:00 vorbei, als der erste Bus die Guidas und die Verkäufer bringt. Und dann kommen Schlag auf Schlag die ersten Autos und viele weiteren Busse mit Touristen. Man verteilt sich zum Frühstücken auf die Picknick-Plätze, die Kinder spielen, zum Teil in Schal und Handschuhen, es sind aber mindestens 18°C, für die Menschen hier scheint es sich wie knapp über der Frostgrenze anzufühlen. Wir flüchten, viele weitere Autos und Busse kommen uns entgegen. Es ist Samstag und offensichtlich wollen viele einen Ausflug in die Vulkanarea machen. Was ein Glück, dass wir gestern hier waren. Der Abstieg geschieht im 2. Gang, das Auto rollt die 10km langsam den Berg hinunter, ohne dass ich auf die Bremse gehen muss, manchmal die Motorbremse zu betätigen, reicht völlig aus. So haben wir genügend  Zeit, die traumhafte Aussicht auf den See und die Landschaft zu genießen. El Salvador ist ein wunderschönes Land, Land der Berge und Seen.
Wir fahren nach Suchoto, wo wir an einem Stausee übernachten wollen, um dann das Pompeji der Mayas, ein von Asche verschüttetes Dorf, zu besichtigen. In Apopa geraten wir in einen Megastau, von den vier Spuren der Ortsdurchfahrt sind zwei gesperrt, sie werden erneuert.

In einem Einkaufszentrum ergänzen wir unsere Vorräte, leider habe ich die Kamera vergessen, so eine Enge haben wir noch nie erlebt. Und zusätzlich zu den engen Gängen stehen auf dem Fußboden vor den Regalen noch Waren, meist die riesigen Flaschen mit Limonaden, die hier angeboten werden, 2,5Ltr Cola, wer braucht das schon. Aber das Warenangebot ist umfassend und von bester Qualität. Wir vermuten, dass sich das Warenangebot in den letzten Jahren sehr ausgeweitet hat und dass die vorhandene Räumlichkeit einfach nicht ausreicht, so dass nun überall Enge herrscht und man mit Einkaufswagen kaum durchkommt, ohne etwas umzureißen.

In einem Pizza Hut gehen wir eine Pizza essen; sie war sehr gut, viel besser als in den USA. Das eigentlich Interessante aber ist, das riesige Lokal ist brechend voll und die Leute konsumieren, obwohl es nicht billig ist. Wir haben für die zwei Pizzen und 1 Getränk $16 bezahlt, ein hoher Preis für jemanden, der $400 im Monat verdient.
Das ist ein Zeichen dafür, dass El Salvador im Umbruch ist. Auch die vielen, neuen, schicken Industriebauten sowie die Neubausiedlungen im Großraum San Salvador zeigen dies deutlich. 30km weiter aber dann wieder 3. Welt und Wellblechhütten.
Das Einfädeln in den Megastau geht leichter als gedacht, wahrscheinlich haben wir einen Touristenbonus.

Dank unseres Samsung Tablets finden wir den am See versteckt liegenden Platz und dürfen auch stehen bleiben, es ist eigentlich ein Schwimmbad mit Cabañas. Im See schwimmt niemand, wir vermuten wegen der Wasserqualität. Die Flüsse und Bäche hier sind so, wie unsere in den fünfziger Jahren waren und die fließen alle in den Stausee. Wer möchte in der Brühe baden? Auf ihm schwimmen große Inseln von Wasserpflanzen. An einer Bucht nahe bei unserem Platz kommt eine kleine Autofähre an, sie schiebt die Pflanzen vor sich her, es sieht aus, als führe sie im Gras. Nach Sonnenuntergang wird es ein wenig kühler, tagsüber hatten wir 32°C und es hat kaum Mücken. So können wir seit langem mal wieder unser Glas Wein vor dem Auto trinken. Vor irgendwo her wehen Oldies zu uns herüber, Rock around the Clock, Jailhouse Rock und viele andere. Wir sinnieren darüber, ob man hier wohl Bremen1 hört.    

Unser Standort 13.94561,-89.01714

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