13.12.2013
Mit der Ruhe ist es kurz nach 7:00 vorbei, als der erste Bus
die Guidas und die Verkäufer bringt. Und dann kommen Schlag auf Schlag die
ersten Autos und viele weiteren Busse mit Touristen. Man verteilt sich zum
Frühstücken auf die Picknick-Plätze, die Kinder spielen, zum Teil in Schal und
Handschuhen, es sind aber mindestens 18°C, für die Menschen hier scheint es
sich wie knapp über der Frostgrenze anzufühlen. Wir flüchten, viele weitere
Autos und Busse kommen uns entgegen. Es ist Samstag und offensichtlich wollen viele
einen Ausflug in die Vulkanarea machen. Was ein Glück, dass wir gestern hier
waren. Der Abstieg geschieht im 2. Gang, das Auto rollt die 10km langsam den
Berg hinunter, ohne dass ich auf die Bremse gehen muss, manchmal die
Motorbremse zu betätigen, reicht völlig aus. So haben wir genügend Zeit, die traumhafte Aussicht auf den See und
die Landschaft zu genießen. El Salvador ist ein wunderschönes Land, Land der
Berge und Seen.
Wir fahren nach Suchoto, wo wir an einem Stausee übernachten
wollen, um dann das Pompeji der Mayas, ein von Asche verschüttetes Dorf, zu
besichtigen. In Apopa geraten wir in einen Megastau, von den vier Spuren der Ortsdurchfahrt
sind zwei gesperrt, sie werden erneuert.
In einem Einkaufszentrum ergänzen wir unsere Vorräte, leider
habe ich die Kamera vergessen, so eine Enge haben wir noch nie erlebt. Und
zusätzlich zu den engen Gängen stehen auf dem Fußboden vor den Regalen noch
Waren, meist die riesigen Flaschen mit Limonaden, die hier angeboten werden,
2,5Ltr Cola, wer braucht das schon. Aber das Warenangebot ist umfassend und von
bester Qualität. Wir vermuten, dass sich das Warenangebot in den letzten Jahren
sehr ausgeweitet hat und dass die vorhandene Räumlichkeit einfach nicht
ausreicht, so dass nun überall Enge herrscht und man mit Einkaufswagen kaum
durchkommt, ohne etwas umzureißen.
In einem Pizza Hut gehen wir eine Pizza essen; sie war sehr
gut, viel besser als in den USA. Das eigentlich Interessante aber ist, das riesige
Lokal ist brechend voll und die Leute konsumieren, obwohl es nicht billig ist.
Wir haben für die zwei Pizzen und 1 Getränk $16 bezahlt, ein hoher Preis für
jemanden, der $400 im Monat verdient.
Das ist ein Zeichen dafür, dass El Salvador im Umbruch ist. Auch
die vielen, neuen, schicken Industriebauten sowie die Neubausiedlungen im Großraum
San Salvador zeigen dies deutlich. 30km weiter aber dann wieder 3. Welt und
Wellblechhütten.
Das Einfädeln in den Megastau geht leichter als gedacht,
wahrscheinlich haben wir einen Touristenbonus.
Dank unseres Samsung Tablets finden wir den am See versteckt
liegenden Platz und dürfen auch stehen bleiben, es ist eigentlich ein
Schwimmbad mit Cabañas. Im See schwimmt niemand, wir vermuten wegen der
Wasserqualität. Die Flüsse und Bäche hier sind so, wie unsere in den fünfziger
Jahren waren und die fließen alle in den Stausee. Wer möchte in der Brühe
baden? Auf ihm schwimmen große Inseln von Wasserpflanzen. An einer Bucht nahe
bei unserem Platz kommt eine kleine Autofähre an, sie schiebt die Pflanzen vor
sich her, es sieht aus, als führe sie im Gras. Nach Sonnenuntergang wird es ein
wenig kühler, tagsüber hatten wir 32°C und es hat kaum Mücken. So können wir
seit langem mal wieder unser Glas Wein vor dem Auto trinken. Vor irgendwo her
wehen Oldies zu uns herüber, Rock around the Clock, Jailhouse Rock und viele
andere. Wir sinnieren darüber, ob man hier wohl Bremen1 hört.
Unser Standort 13.94561,-89.01714
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