12.04.2013
Die Fahrt geht
auf gewundenen Bergstraßen bis auf 2017m hinauf, dort ist es angenehm kühl, aber
wir müssen wieder hinunter und da wird es bis 41° warm, fast wie im Death
Valley. Die Ortsdurchfahrt von Tlapa ist mal wieder ein Abenteuer, Richtungsschilder
fehlen gänzlich, der Verkehr ist chaotisch und die Auskünfte widersprüchlich. Wir
folgen der Empfehlung der Touristinfo, die Straße führt durch ein Flussbett mit
Resten des letzten Regens. Trotz Zweifel fahren wir durch und siehe da,
dahinter plötzlich ein Wegweiser, wir sind richtig!
Gegen 17:30
erreichen wir nach gefühlten 100.000 Topes Acatlàn. Die Orte hier scheinen die
Anzahl Tope als Statussymbol zu betrachten, manchmal sind sie noch nicht einmal
100m auseinander und summieren sich auf ein gutes Dutzend pro mittleren Ort.
Manche sind ja ganz gut zu erkennen, weil gelb angestrichen und auch gut zu
fahren, weil gut abgeschrägt. Aber viele sind wie Bordsteinkanten, nur viel höher. Die armen Lkw-Fahrer, die da mit bis zu 12
Achsen darüber müssen, das kostet Zeit und Nerven.
Wir bleiben vor
einer Bank stehen und der Automat gibt mir tatsächlich Geld. Irmi spricht in
der Zwischenzeit einen lokalen Verkehrspolizisten an, ob er einen sicheren Stellplatz
weiß. Er lotst uns auf einen Parkplatz
direkt am Zócalo. Gegenüber ist die Polizeiwache und neben uns parken die
Streifenwagen der geliebten Policià Municipal. Dann marschieren wir gemeinsam
zu seinem Chef um die Ecke und der genehmigt es uns tatsächlich, dort über
Nacht stehen zu bleiben.
Wir essen an
der Ecke bei einer freundlichen, resoluten Mexikanerin gefüllte Tacos und
trinken dazu ein rotes Getränk, das viele hier trinken, es schmeckt ein wenig
nach Himbeersaft. Mehrfach werden wir angesprochen, die Leute kratzen ihr
Englisch zusammen und freuen sich, sich vorstellen zu können, zu hören, wie wir
heißen und woher wir kommen und auch
sonst ein paar Worte mit uns zu wechseln.
Wir treffen
unseren freundlichen Polizisten wieder, er heißt Augustin und hat einen Onkel,
der in Deutschland bei Bosch und Daimler gearbeitet hat. Er spricht ausgezeichnet
Englisch und wir unterhalten uns über
die Unterschiede im Straßenverkehr zwischen Mexiko und Deutschland, Augustin
beklagt die Korruption und die Uneinsichtigkeit der Mexikaner, wenn es um die
Sicherheit im Straßenverkehr geht. Sie zahlen lieber ein paar Pesos Bestechung
als sich die Lichter richten zu lassen, es fahren tatsächlich Autos ganz ohne
Licht an uns vorbei!
Die Temperatur
ist in der Zwischenzeit auf unter 35° gesunken, wir hoffen auf eine ruhige und
frische Nacht, Acatlàn liegt immerhin 1200m hoch. Na ja, ruhig am Freitagabend am Zòcalo, das wird wohl ein frommer Wunsch
bleiben.
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