20.04.2013
Wir fahren mit
dem Moped in ein indianisches Dorf. Das Moped stöhnt und ruckelt unter der Höhe
und dem Gewicht des Fahrers und der Beifahrerin, eine etwas mühselige
Angelegenheit. Auf dem Weg dahin mal wieder Polizeikontrolle, ich wende meine
neue Taktik an, zeige nur den Führerschein (das Duplikat) und weigere mich, ihn
aus der Hand zu geben. Es funktioniert, man fragt woher wir kommen und winkt
uns dann ein wenig genervt durch.
Das Dorf selber
ist ein wenig enttäuschend, eigentlich ein Dorf wie viele in Mexiko. Nur die
Frauen laufen alle in ihrer für das jeweilige Dorf typischen Tracht, hier ist
die Basisfarbe lila, durch die Gegend, auch beim Arbeiten. Und das Dorf liegt
im Nebel, ich bin ein wenig zu luftig angezogen. Vor der Kirche sitzen
junge Mädchen herum, wollen natürlich Geld für die Bilder, ich gebe 10 Pesos
und ernte Protest.
Die Kirche
selber ist ein Meer von Blumen, einige aus Papier aber viele Chrysanthemen und
Nelken sind echt. Wir sehen Indios im tiefen Gebet, es dauert ewig, bis sie
nach vielen Verbeugungen vor den vielen Heiligen den Raum verlassen.
Ein weiteres Dorf
streichen wir, das Moped mault einfach zu heftig und ich friere.
Zurück auf dem
Platz wird Probelauf gemacht und die Enttäuschung ist groß, an einer weiteren
Stelle vor dem Turbo tritt Auspuffgas aus. Die zur Reparatur benötigte Dichtung
haben weder Benny noch ich dabei. Ich
ziehe die Schrauben am Flansch nach, so fest, wie ich mich traue (ein
abgerissener Stehbolzen wäre der GAU) und dann schmieren wir noch Kaltmetall
darauf, wenig überzeugt, dass es hält.
An diesem Auto
müssen Murkser geschraubt haben, gestern ist uns schon aufgefallen, dass an
einer Stelle keine Dichtung eingebaut war, wo eine hingehört. Die
Standgasverstellung war ebenfalls falsch montiert und an der Halterung des
Turbos fehlt eine Schraube, wahrscheinlich die Ursache des Dichtungsproblems.
Frustriert
klappen wir das Fahrerhaus zu und gehen gemeinsam mit Steffi und Benny zum
Essen in die Stadt. Danach bummeln wir noch durch das Zentrum, es ist empfindlich
kühl geworden. Trotzdem ist reges Leben,
auf dem Platz vor dem Rathaus spielt eine Band mit Marimbaphonen.
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