12.03.2013
Der Platz ist
zwar sehr gepflegt, aber nicht ruhig. Das liegt an der Navy, San Diego ist die
größte Basis, auch für Flugzeuge und Hubschrauber, folglich ist am Himmel bis
spät in der Nacht was los. Und Militärmaschinen sind nicht leise. Wie dem auch
sei, nachdem wir im Freien gefrühstückt haben, marschieren wir los, es sind 1,1
Meilen zur Straßenbahn, die uns direkt ins Zentrum bringt. Wir besichtigen die
Waterfront, die dicht besiedelt ist mit Bettlern, meist Veteranen der Army, so steht es auf
ihren Pappschildern. Das milde Klima San Diegos scheint diese Sorte Mensch
anzuziehen. Dann bummeln wir durch Down Town und bleiben in einem persischen
Lokal im Gaslight-Viertel zum Lunchen hängen. Die Wirtin erzählt uns, sie hätte
Verwandte in Aachen und sie wäre gerne dort zu Besuch. Das Essen ist wirklich persisch, gut und auf
Porzellan serviert mit Stoffservietten, welch ein Luxus. Ansonsten ist San
Diego eine Stadt wie viele in den USA, vom alten Stadtkern ist fast nichts
übrig, kaum der Rede wert. Am imposantesten ist der alte Bahnhof, von dem
regelmäßig Schnellzügen nach LA fahren. Check in wie am Flughafen!
Das Gaslight
Viertel ist sicher ein schönes Kneipenviertel, aber bei Tag sind die Kneipen zu
und abends um die Häuser ziehen, in unserem Alter? Lieber nicht. Also zurück
mit der Bahn. Wir steigen an einer Haltestelle ein, die übersät ist mit
Collegeschülerin. Was ein Unterschied zu Kanada. Hier muss man sich als älterer
Mensch massiv gegen die Kids durchsetzen, um einen Sitzplatz zu ergattern.
Aufstehen für ältere Menschen? Nie und nimmer, im Stehen kann man ja nicht so
gut auf seinem Smartphone klimpern. Zurück im Camp fahren wir noch mal mit dem
Auto los zum Baumarkt, um Holzbohlen zu kaufen, falls wir wieder mal im Sand
stecken bleiben…
13.03.2012
Wir fahren bis
zur Grenze in Potrero, einem kleinen Grenzübergang etwas abseits. Dort kaufen wir
schon mal die Autoversicherung für Mexiko. Ein Monat kostet $125, ein Jahr $120.
Verkauft wird die Versicherung in einem Kiosk, die Verkäuferin springt zwischen
PC und Ladentheke hin und her, immer wieder müssen viele Leute wegen uns warten,
keinen stört es, man hat anscheinend Zeit.
Wir fahren zu
einem State Park nahe der Grenze, um dort zu übernachten. Wir wollen früh an
der Grenze sein, damit wir den Grenzstress, den wir erwarten, nicht in der
Tageshitze durchstehen müssen.
Der State Park ist riesig, jeder Stellplatz ebenso und wir sind die einzigen Camper. Später kommen noch zwei dazu. Und er kostet wieder relativ viel Geld ($27) für das bisschen Komfort. Ich habe mal Bilder des Sanitärraumes gemacht, so etwas gab es früher nur auf den sozialistischen Plätzen in Jugoslawien oder Ungarn. Aber nicht zu den Preisen. Wir sind halt in Kalifornien und dieser Staat braucht dringend jeden Dollar, den er bekommen kann.
Mal wieder ein
kleiner Seitenhieb auf den American Way of Live: Ein Wohnmobil mit angehängtem
Auto kommt an. Am Stellplatz koppelt man das Auto ab und stellt das Wohnmobil
ab. Dann besteigt man das Auto, fährt die 100m zur Rezeption, um sich zu
registrieren. Und dann wieder 100m zurück. Wirklich nur 100m, über den Rasen gelaufen
wären es noch weniger!
Irmi lernt
fleißig spanische Vokabeln im Schatten eines Baumes während ich mit der
Fettpresse unter dem Auto herumkrieche und abschmiere, insbesondere die
Kardanwellen. Wir stehen auf Teer, ich muss also nicht im Sand herumrutschen, deswegen
habe ich die Gelegenheit genutzt, die vielleicht so schnell nicht wieder
kommt.
Wir sind ja
schon sehr weit südlich, also geht die Sonne gegen 19:00 unter und das sehr
schnell, keine langen Abende mit Sonnenuntergang, eine neue Erfahrung für uns. Wir
könnten zwar hier mal wieder Campfire machen, aber es mangelt uns an Holz, das
wir wegen möglicher Probleme an der Grenze nicht mehr dabei haben.
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