10.03.2013
Der Morgen ist
endlich so, wie wir uns Kalifornien vorstellen, sonnig. Die Luft ist noch
frisch, so frühstücken wir bei offener Türe und genießen den beginnenden Tag.
Doch bald rasen die ersten Motorboote mit unglaublichem Lärm über den Colorado,
hin und her, hin und her, welch ein Schwachsinn. Der Nachbar erzählt mir, dass hier regelmäßig
Rennen, Motorboot mit Wasserskifahrer dahinter, veranstaltet werden, der schnellste war dabei 170km/h
schnell, im Durchschnitt!
Wir verwerfen
den Gedanken, hier noch einen Tag zu bleiben endgültig, wer will schon direkt
an der Startbahn des Frankfurter Flughafens einen Tag verbringen? Wir nicht!
Dem Colorado folgend geht es nach Süden durch die Sonora-Wüste, ja, unmittelbar
neben dem Fluss beginnt die Wüste, es sei denn, sie wurde durch permanente
Bewässerung zu Feldern. Vorbei an den Imperial Dunes, einer riesigen
Dünenlandschaft, in der, wie sollte es anders sein, man sich mit allem, was
motorisierbar ist, austobt. Meditatives Genießen der Wüste ist hier nicht.
Wir biegen nun
nach Westen ab und fahren am Salton Sea vorbei, einem See 70m unter dem Meeresspiegel,
der durch eine riesige Überschwemmung des Colorado 1905 entstanden ist. Der Colorado
ist aber gut 150km entfernt und der See ist 1000qkm groß, fast doppelt so groß wie der Bodensee!
Unvorstellbare Wassermassen müssen das gewesen sein.
Die bei jedem Regen
eingeschwemmten Rückstände der Landwirtschaft und der nicht vorhandene Abfluss
lassen den See immer mehr verlanden und er stinkt so, dass noch nicht einmal
die Wassersportverücktesten ihn nutzen.
Auf dem Freeway
plötzlich Stau, es wird auf eine Fahrspur verengt und links und rechts stehen Hightech-Geräte, auf die Autos gerichtet. Dann
uniformierte, bewaffnete Personen, teilweise mit Hunden. Man sucht illegal eingewanderte
Mexikaner. Dass die sich davon nicht abhalten
lassen, sieht man vor jedem Baumarkt, da stehen sie in Scharen und bieten sich
als Tagelöhner an, die im wahrsten Sinne des Wortes armen Kerle. Uns haben Sie
immer begeistert zugewunken, wahrscheinlich gefällt ihnen das gelbe Auto mit
der Aufschrift Alemania!
In Borrego
Springs, einem 300 Seelennest mitten in der Wüste, machen wir Schluss, hier
soll um diese Zeit eine Wüstenblumenart massenhaft blühen, aber nur nach sehr feuchten
Wintern, dieser war es offensichtlich nicht. Die Sommer sollen hier so heiß
sein wie in dem Death Valley, dann sei der Ort ausgestorben, schreibt unser
Reiseführer.
Wir trinken
unser Abendbier in der Sonne. Welch ein Genuss und genießen dann noch den
Sonnenuntergang.
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