01.10.2011
Wir verabschieden uns von Matthias, dem Bäcker und Jonathan, dem freundlichen Koch und Kellner aus Barbados und von den mexikanischen Hilfskräften, die ganz hin und weg sind, weil wir Alemania am Auto stehen haben. Bei gutem Wetter (Sonne und Wolken bei 10Grad) geht es weiter in Richtung Alaska. Wir besichtigen die Reste von Silver City am Kluane Lake, einer Ansammlung von verfallenden Blockhäusern aus der Silberzeit um ca. 1900. Die wussten damals auch schon, dass der Schlamm wie Beton ist und haben ihn auf die Dächer zum Abdichten geworfen, da liegt er heute noch, kein Regen bekommt ihn herunter. Auf dem weiteren Weg kommt uns ein Radfahrer entgegen, wir halten an, es ist ein junger Mann aus Polen auf dem Weg nach Südamerika, gestartet ist er in Fairbanks. Typen gibt es! Ausgerüstet ist er erstklassig. Wir wünschen ihm alles Gute, vielleicht sehen wir ihn ja noch einmal wieder.
Dann geht es über die Grenze nach Alaska, wo wir ca. 20 min warten müssen, vor uns ist etwas unklar. An einem Aussichtspunkt bleiben wir stehen, um zu fotografieren, zwei junge Männer stehen da und genießen ebenfalls die Aussicht. Wir kommen ins Gespräch, sie wollen hier übernachten. Ich blicke ein wenig zweifelnd auf den Geländewagen, den sie haben. Nein, sagen sie, sie schlafen im Wagen, das ginge prima, nur das Gepäck muss halt nach vorne geräumt werden und morgens wieder zurück. Wir beschließen, ebenfalls zu bleiben und laden die beiden zum Campfire ein. Die beiden, Vincent aus Fontainebleau und Daniel aus Sidney sind beide auch Kanadier, haben den ganzen Sommer durchgearbeitet (behaupten sie) und sind nun auf Tour durch den Norden im geliehenen Auto mit geringsten Aufwand, ohne Tisch und Stühle, gekocht wird auf dem Parkplatz. Am Campfire verputzen sie dann noch Banane mit Nutella als Nachtisch. Irmi spendiert Wein und wir verbringen einen ungemein unterhaltsamen Abend mit den beiden. Vincent diskutiert mit Irmi über die nächste Wahl in Frankreich und Daniel, weiterer Vorname Laszlo, erzählt von seinen ungarischen Wurzeln. Gegen 22:00 wird es dann doch zu kalt, trotz Feuer, schade.
02.10.2011
Wir verabschieden uns von Daniel und Vincent, gute Reise, Ihr beiden. Die zwei waren wirklich ein Gewinn. Sie fahren in Richtung Fairbanks, wir in Richtung Süden, nach Valdez.
In Copper Center gehen wir im historischen Roadhouse (1943) zum Essen. Da es die im Reiseführer hochgelobten Sauerteigpfannkuchen nur zum Frühstück gibt, beschließen wir, davor stehen zu bleiben und morgen im Roadhouse zu frühstücken. Jetzt genießen wir die empfohlenen Kalbsfrikadellen mit Parmesan überbacken und Broccoli, frischen Salat mit gutem Dressing und selbstgebackene Brötchen. Und es hat Internet! Der Wirt bewundert unser Auto und wir seines, er fährt einen alten Dreiachser Army-Truck (natürlich Allrad) mit einem Wohnaufbau darauf, ein gewaltiges Gerät, das er als mobile Jagdhütte nutzt. Nach einem Bummel durch die paar Häuser unter „Bewunderung“ des angesammelten Schrotts davor ziehen wir uns in das Auto zurück. Irmi liest Zeitung und ich „blogge“. Route am 1.10. und 2.10.2011
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