Samstag, 30. Juli 2011

Zurück in der Heimat

"Home is, where we parking"

so steht es auf den RV's (Recreation Verhicle, großer Wohnwagen oder Wohnmobil) vieler Amerikaner und Kanadier, den sogenannten Silverbirds nach ihren silbernen Haaren. Sie haben alles verkauft und reisen mit Ihren RV's durch Amerika, immer dem guten Wetter nach. 
Wir reisen gerne, aber wir sind doch gerne auch wieder zu Hause, insbesondere Irmi. Und da sind wir wieder für vier Wochen. Nach ruhigen Flug (6 Stunden) und kurzer Nacht im engen Flieger sind wir froh, dass hier alles in bester Ordnung ist! Vielen Dank, Herr Bödeker! Und alles funktioniert, auch der Touran ist sofort angesprungen. Die Sauna ist gestartet, jetzt noch Einkaufen und dann genießen. Leider ohne Campfire, aber den Ofen machen wir an, die Temperaturen lassen es zu.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Auf dem Wege zum Rückflug

Der Kouchi zeigte sich gestern nicht von seiner schönen Seite, es regnete und das Frühstück fand im Auto statt und es wurde nichts mit dem Paddeln. Also fuhren wir los in Richtung Wolfsville, um dort auf dem Weingut der Stutz zu übernachten, nachdem wir im Restaurant Wein und Küche genossen haben. Daraus wurde leider nichts, das Restaurant hatte eine geschlossene Gesellschaft, so ein Mist. Wir bleiben auf de Parkplatz von Grand Pré stehen, gehen auf dem historischem Marschland (unter dem Meeresspiegel), daß die Acadie vor 300 Jahren dem Meer abgetrotzt haben, spazieren, sehen dabei Kolibris, die im Sommer hierher kommen zum Brüten und viele Holsteiner Kühe. Wir verbringen eine ruhige Nacht, nur ein Auto umkreist uns in der Dämmerung. Auch der heutige Morgen ist trübe, wir fahren zum reservierten Campground Woddhaven Park in Hammonds Plains. Hier wir jetzt das Auto für die vier Wochen Standzeit hergerichtet.
Heute habe ich mich unter das Auto gelegt und die Tachowelle untersucht, sie ist tatsächlich gebrochen. Dann waren wir zum Essen in Halifax, natürlich mit dem Moped. Halifax ist voller Touristen, auch, weil ein Kreuzfahrer von der Counard-Linie am Kai liegt . Herr Counard, der Gründer, ist in Halifax geboren, deswegen gibt es hier ein eigenes Counard-Kai. Und dann war da noch eine riesige Motoryacht mit ca. 40mtr Länge. Die wurde noch mehr begafft als wir, auch von uns. Irmi meinte, die Leute sähen nicht glücklich aus und wären billig gekleidet.

Das Auto steht fertig, d.h. alle Tanks sind leer und die Wasserleitungen ebenso, auf dem Abstellplatz und wir vertreiben uns die Zeit, bis wir gegen 18:00 mit dem Taxi zum Flughafen fahren. Um 22:15 geht der Flieger nach Frankfurt.

Und das war die letzte Etappe dieses Reiseabschnitts




man, men, mens? komisches Englisch


Aber Humor haben sie

Da steht er nun für 4 Wochen



Montag, 25. Juli 2011

Ein wunderschöner Abend und der Kouchibougac


Der Weg nach Süden führt uns über einen Leuchtturm, den wir auf einer Buckelpiste mit riesigen Wasserlöchern erreichen, in der Nacht sind unwetterartige Regenfälle niedergegangen. Leider haben wir von dort aus nicht den erhofften Blick auf PEI, aber es hat sich trotzdem gelohnt.
Wir treffen bei den Georges ein, stellen unser Auto auf dem Grundstück ab und verbringen einen wunderschönen Abend, erst am Grill und dann am Feuer. Ursel und Erhard sind seit Jahrzehnten in Kanada und geben uns tiefe Einblicke in die kanadische Seele, so, wie wir sie bisher nicht hatten. Nun wollen sie ihr schönes Haus mit riesigem Grundstück verkaufen und zurück nach Deutschland gehen. Wir frühstücken ausgiebigst und lange gemeinsam am Pool, dann geht es schweren Herzens (Peter macht es mir mit seinen treuen, braunen Augen besonders schwer)




Nicki

Peter
los in Richtung Kouchi. Dort angekommen, ist es zu spät geworden, um den Aerius auszupacken, also genießen wir den Sandstrand, der es locker mit Sylt oder Norderney aufnehmen kann. Bei 19 Grad Wassertemperatur und Wellengang ist Northumberland Street ein Genuss.



Samstag, 23. Juli 2011

Acadie

Der Tag ist warm, aber dichter Nebel verdeckt die Sonne. Wir fahren zum Village Historique Acadie, wirklich sehenswert, man hat alte Häuser hierher umgesetzt und bewirtschaftet sie originalgetreu. Beeindruckend zu hören, dass in einem einzigen Raum 1832 8 Kinder, 2 Erwachsenen und 2 Großeltern alle in einem Raum gelebt haben. In einer anderen Farm hatte der Farmer mit zwei Frauen (die erste starb an der spanischen Grippe) 18 Kinder. Morgen fahren wir nach Kouchibouguac und treffen Herrn George, den wir bisher nur vom Mailverkehr kennen. Wir freuen uns! 

Freitag, 22. Juli 2011

Weiter in Richtung New Brunswick

Heute morgen gibt es kein heißes Wasser, die Standheizung bekommt auch kein Diesel mehr. Ich messe mit dem Meterstab nach, es sind nur noch maximal 1,5 cm im Tank bei einer maximalen Füllhöhe von 50 cm, also sind noch ca. 6 ltr im Tank. Kein Wunder also. Ich kippe noch einmal das Führerhaus, um die gelösten Schrauben zu kontrollieren, kippe Öl nach und spritze den Dreck der Sandstraße vom Auto. So etwas geht auf Kanadas Plätzen! Dann bummeln wir bei mäßigem Wetter die schöne Küste entlang bis zu diesem Punkt.  
Als gegen Abend die Sonne sich zeigt, hören wir STS "Here Come's The Sun". Den Abend verbringen wir endlich wieder am Campfire, auf dem Platz feiert jemand Geburtstag und wir hören als Livemusik Oldies.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Weiter um die Gaspé-Halbinsel herum

Der Tag (20.07.) beginnt wolkig und zum Ende des Frühstückes fallen die ersten Tropfen. Wir fahren immer die Küste entlang in Richtung Gaspé, mal erinnert die Landschaft an Schottland, mal an die kroatische Küste.

Leider wird das Wetter nicht besser, Wir finden einen wunderschönen Platz auf der Steilküste bei Gaspé und erleben mal wieder einen tollen Sonnenuntergang, denn innerhalb kürzester Zeit hat sich der Wind um 180 Grad gedreht und es klarte auf.


Am nächsten Morgen Frühstück mit Sonnenschein und bestem Blick.




Wir fahren weiter nach Percé und besichtigen noch den Felsen, dann beginnt es wieder zu regnen, teilweise zu schütten.

In New Richmond, einer englischen Enklave im französischen Quebeec, entschließen wir und, in die Berge zu fahren, um einen Stellplatz zu suchen. Wir kurven über steile Feldwege und dann zurück auf die Straße, so richtig taugt uns das Gelände nicht, als mitten auf einer Brücke das Auto stehen bleibt, kein Sprit mehr. Ich habe den "kleinen" Tank ziemlich leer gefahren und durch die steilen Auf- und Abfahrten hat die Einspritzpumpe Luft gezogen und weigerte sich, wieder Diesel zu fördern, obwohl ich sofort auf den randvollen, "großen" Tank umgeschaltet habe. Es bleibt mir nicht anderes übrig, als das Auto erst einmal von der Brücke zu fahren (mit dem Anlasser im Geländegang), dann habe ich den notwendigen Platz, um das Fahrerhaus zu kippen und von Hand das Kraftstoffsystem zu entlüften. Und das bei wenn auch nur leichtem Regen. Der Motor springt tadellos an und läuft rund und ich stinke nach Diesel.
Wir fahren in strömenden Regen auf Sandstraßen zurück zur 132 und finden sofort einen Campingplatz. Jetzt bin ich geduscht und es regnet nicht mehr.
Noch ein paar Worte zum Umweltschutz in Kanada. Wir trennen natürlich nach den jeweiligen Regeln! Gestern habe ich beobachtet, wie auf dem Campingplatz der Müll und das Recyclingmaterial eingesammelt wurde, um anschließend gemeinsam in einen großen Container geschmissen zu werden. Dann habe ich an einer Tankstelle mein Auto zumindest teilweise gewaschen, das Abwasser der Waschplätze läuft direkt in der Strom...


Dienstag, 19. Juli 2011

Nacht mit Überraschungen

Wir bummeln gemütlich die Küste entlang bleiben im Nationalpark du Bic hängen, an dieser Stelle nur eine Badebucht mit Parkplatz. Wir sitzen am Strand, lesen, genießen die Aussicht und gehen ins Wasser (13 Grad, von mir an mehreren Stellen gemessen!) und reden mit den anderen Gästen, alles Urlauber, die umliegenden Häuser sind also fast ausschließlich Ferienhäuser.

Der Parkplatz darf angeblich ab 22 Uhr nicht mehr benutzt werden, aber etliche Quebecois lassen ihre Autos hier stehen und ziehen mit Fahrrad, Kajak und Zelt in den Park, um dort zu übernachten. Auch Camping ist natürlich verboten. Wir beschließen trotzdem, zu bleiben. Wir grillen am Strand, ein Stück Fleisch fällt mir in den Grill, ich wasche es mit dem Salzwasser des St. Lorenz Stromes ab, es schmeckt nicht mehr nach Salz und es knirscht auch noch kaum zwischen den Zähnen. Gegen 22 Uhr gehen wir schlafen, denn die Mücken hier am Strom sind deutlich aggressiver als die, die wir bisher hatten.  Kurz darauf klopft es an der Türe, ein Parkranger steht davor und erklärt, wir könnten hier nicht stehen bleiben. Sein Englisch ist miserabel, ich spreche mein übelstes Englisch sehr schnell und Irmi hält den Mund. Ich argumentiere, dass wie kein Camping machen, sondern im Auto schlafen, dass andere Autos auch hier stehen und außerdem hätte ich zu viel Wein getrunken (stimmt ausnahmsweise nicht!) Er weist auf die ausgefahrene Treppe hin, das sei Camping. Dann zieht er sich überfordert zurück, um mit seinem Chef zu telefonieren. Ich raus wie der Blitz in Unterhosen und die Treppe eingefahren. Er kommt zurück und steht jetzt unten (Psychotrick von mir, er soll sich klein fühlen) und ich rede unablässig auf ihn ein, immer die selben Argumente, was zu einem überforderten "I can't understand you" und dann zu einem "You can stay" führt. Ich mache das Fenster zu und lege mich wieder hin, er schleicht noch einige Zeit in der Gegend herum, keine Ahnung, warum. Wahrscheinlich notiert er unser Kennzeichen.
Am nächsten Morgen beschließen wir, weiter zu reisen und nicht einen Tag zu bleiben wie ursprünglich geplant. Wir passieren Matane, wo wir vor Wochen den Strom überquert hatten bei Nebel und Kälte und stellen fest, man kann das gegenüberliegende Ufer doch sehen. Die Landschaft wird allmählich eine Mischung aus Sylt und kroatische Küste. Licht und Wind sind wie an der Nordsee und die Städtchen sehen vom Weiten aus wie Fischerdörfer an der Adria, aber nur vom Weiten. Wenn man durchfährt stellt man fest, eindeutig Kanada. In Sainte-Anne-des Monts am Fuße der Chic-Choc-Berge bleiben wir auf einem Campingplatz direkt am Meer stehen.  Route Zum Besichtigen der Gegend wird mal wieder das Moped aktiviert, mit dem ich dann noch am Strand herum kurve, eben Kanada. Überall Kite-Surfer, ein tolles Bild und ein toller Sport.

Ach ja, und wir hatten schon wieder ein Problem. Diesmal war es die rechte Türe. Sie wurde bei einem Halt Irmi vom Sturm aus der Hand gerissen und knallte dabei so kräftig in die Endstellung, dass sie sich nicht mehr abschließen lies. Aber ich habe in der Zwischenzeit ja Übung im reparieren, sie geht wieder.
Der Abend geht mit einem Spaziergang den Strand entlang zu Ende, überall brennen Feuer aus Treibholz, der Himmel ist blutrot. Irmi meínt, die Engel backen Brot!