Unsere große Reise, beginnend in Halifax und endend in Montevideo, Uruguay
Donnerstag, 5. Juli 2012
Forest Fires zwingen zur Routennänderung und zu Umwegen
03.07.12
Am Morgen riecht es nach verbranntem Kiefernholz und Rauch treibt über den Himmel, der Wald brennt zwischen hier und Laramie und nicht nur da. In Laramie entscheiden wir, nicht nach Süden in Richtung Denver oder Aspen zu fahren, die Wahrscheinlichkeit durchzukommen, ist einfach zu gering. Wir besichtigen das State Gefängnis von Wyoming, sehr beeindruckend, insbesondere die Geschichten der Gefangenen. Da ist der achtzigjährige Indianer, der seine siebzigjährige Frau erstach, der grüne Junge, der einen ungedeckten Scheck über $75 ausgestellt hat oder die junge Frau, die Schmuck im Werte von $75 gestohlen hat. Wobei $75 damals sehr viel Geld waren. Die Zellen sind winzig und ohne Fenster, geheizt wurde im Winter 10 Grad über Außentemperatur und die konnte schon mal -30 Grad sein. Aber es gab jede Woche ein Bad, für manchen Gefangenen eine neue Erfahrung und eine regelmäßige ärztliche Versorgung. Und es wurde gearbeitet, es wurden bis zu 700 Besen pro Tag hergestellt.
Wir wollen nun nach Hotsprings in Colorado, aber ca. 15 Meilen hinter Laramie bei Woods Landing endet dies, es brennt, die Straße ist gesperrt. Und wie es brennt, der Rauch steigt in dicken Schwaden weit in den Himmel, Löschflugzeuge gehen dagegen an. Zurück nach Laramie und etwas weiter nördlich durch die Medicine Bow Mountains. Eine wunderschöne Strecke, gut, dass wir so fahren mussten. Die Passhöhe ist 3250m, dort oben sind es immer noch 21 Grad, die Motorradfahrer fahren immer noch im Hemd. Bäume allerdings wachsen ab 3000m nicht mehr. Was ein Unterschied zu Deutschland, da enden die Bäume unter 2000m und auf 3000m wagen wir uns nur in hochalpiner Bekleidung. In Encampment, auf der anderen Seite der Bow Mountains finden wir einen winzigen, wunderschönen Campground an einem Bach. Die Temperatur sinkt auf 20 Grad, Nachbarn sind weit weg, was will der Mensch mehr? Es ist erlaubt, pro Tag und Person drei Forellen zu fangen und zu behalten, wenn sie nicht über 14 Inches sind, und das kostenlos. Leider sind wir keine Angler. Und ein Kolibri hält unser gelbes Auto für eine riesige Nahrungsquelle, aber das wird nichts…
04.07.12
Eine wunderbar kühle Nacht hat uns erholsamen Schlaf gebracht, wir fahren weiter in Richtung Osten durch das gar nicht so colorfull Colorado (Werbespruch Colorados), die vorherrschende Farbe ist das Braun und Grau einer ausgetrockneten Halbwüste. Unser Ziel ist der Dinosaur National Park. Das Visitor Center liegt auf 2200m, der Campground, den wir aufsuchen, in einer Schlucht auf 1580m. Der Weg nach unten ist eine schmale, steile und ungesicherte Sandstraße mit spektakulären Ausblicken. Laut Führer darf man nur mit 4x4 auf diese Straße und bei Nässe ist sie gesperrt. Nachdem wir durch sind, können auch größere Fahrzeuge problemlos unter den Bäumen durch. Der Canyon des Yampa-River bzw. Green River, die hier zusammenfließen, kann es in seiner Schönheit leicht mit dem Colorado Canyon aufnehmen.
Und der Platz ist der schönste Platz von Nordamerika laut unserem Reiseführer.
Nur, eine kühle Nacht wird es nicht werden, die riesigen Felswände wirken wie ein Kachelofen und sind gut aufgeheizt von der Sonne.
Der Weg hinunter zum Campgound
Der Weg nach Colorado
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AntwortenLöschenEin Hallo aus Taunusstein bei Wiesbaden an Irmi und Frieder. Wir haben uns als Nachbarn auf dem Campingplatz am Echo Park im Dinosaur National Park kennengelernt und eine netten Abend zusammengesessen. In dem Bericht kommen wir leider nicht vor, aber dafür gibt's bestimmt zu viele vergleichbare Zufallsbekanntschaften ?!
AntwortenLöschenInzwischen wieder zu Hause haben wir nicht ohne Neid in diesem Blog herumgelesen und werden sicher immer mal wieder neugierig hineinschauen.
Viel Spaß und viele Erlebnisse noch auf der weiteren Reise. Wann geht's weiter?
Familie Gelking (Konni, Elisabeth, Sarah, Christoph)
P.S. Irgendiwe hat der erste Kommentar nicht geklappt. Ich hoffe dieser 'kommt durch'.