29.09.2011
Ich stehe früh auf und baue in der Morgenkälte an der Heizung herum und nach 3 Stunden haben wir wieder warmes Wasser, auch die Heizkörper werden wieder warm. Nur, der Motor heizt nun nicht mehr den Koffer, ich muss dazu die Standheizung laufen lassen. Das Problem werde ich in Whitehorse angehen.
Während ich schraube, hält ein Kanadier an und fragt, ob er helfen kann. Ich bedanke mich und lehne ab. Wir fahren dann weiter nach Whitehorse, wieder durch die riesigen Waldbrandgebiete, eines davon hat mindesten 25 Straßenkilometer. In Whitehorse angekommen, sucht Irmi einen Waschsalon auf und ich lasse das Auto waschen. Für 70$ strahlt ein kleiner Inder (ohne Gummistiefel, ohne Arbeitskleidung) eineinhalb Stunden lang, der eingetrocknete Dreck hängt wie Beton und auf meiner Haut fühlt er sich auch so an, er brennt, als hätte ich mit blanken Händen Beton gemischt. Der Eigentümer der Waschanlage will mich gar nicht mehr gehen lassen, er möchte mit mir über die Rolle der Deutschen in der Währungskrise diskutieren und gemeinsam auf die doofen Amis schimpfen. Aber Irmi wartet und ich muss mich leider losreißen. Irmi beschließt, in Deutschland hat sie bereits Geburtstag und wir gehen zum Essen, hier „Fine Dining“ genannt, d.h. die Mädels im Service sind alle im kleinen Schwarzen oder Ähnlichem, die Gäste meist aber trotzdem in Jeans. Das Essen und der Wein waren gut. Und dann fahren wir um die Ecke und stellen uns zum ersten Male auf den Parkplatz von Wal Mart, wir sind nicht die Einzigen.
30.09.2011
Ich gehe das Heizungsproblem erneut an und habe es um 13:00 gelöst, die Details erspare ich dem geneigten Leser. Aber, alles Kühlwasser samt Frostschutz ist raus aus dem System so kaufe ich bei Canadien Tire, auf dessen Parkplatz wir stehen, 30 ltr. (ja, das sind andere Dimensionen als beim PKW) Frostschutz und fülle ein. Da taucht plötzlich ein Umweltscheriff auf, irgendjemand hat da wohl angerufen und fragt, was ich hier tue. Ich behaupte, ich hätte ein Leck im Kühler gehabt und das Auto wäre nicht mehr fahrbar gewesen. Die Versicherung, wir hätten nur Kühlwasser verloren und sonst nichts, beruhigt ihn ein wenig. Trotzdem nimmt er meine Personalien auf (Spiess, Frieder, Germany) und wird ein Protokoll schreiben, droht er. Von mir aus, ich bin fertig. Wir fahren los in Richtung Alaska. Wir treffen auf Waipitis, einer mit einbem mächtigen Geweih, leider sind sie sofort verschwunden, keine Bilde also. In Haines Junction sehen wir ein Schild „Bäckerei“ und gehen hinein. Es ist aber auch ein Restaurant und es gibt aber auch Bisonbraten, für den wir uns entscheiden. Schmeckte ein wenig nach Sauerbraten. Irmi trinkt dazu ein König Ludwig Weißbier! aus einem Weißbierglas und ich einen sehr guten Rotwein. Bedient werden wir von einem überaus freundlichen Menschen, der aus Barbados stammt, aber regelmäßig in Hannover ist und in Rotenburg a.d. Wümme. Wir parken für die Nacht vor dem Hotel nebenan, der freundliche Mensch aus Barbados organisiert das für uns, dort haben wir Internet. Der Sonnenuntergang über den ersten Gipfeln des Kluane National Parks ist gigantisch. Morgen früh gibt es frische Brötchen aus der Bäckerei, von einem Deutschen gebacken.