28.05.2012
Wir sind früh wach und richten das Auto weiter her. Dabei bemerken wir, dass auch die Klappe vor der Kassette der Toilette aufgebrochen war, damit konnten sie offensichtlich nicht anfangen. Wir gehen nebenan zum Frühstücken, Irmi nimmt ein „Breakfast Lean Cousine“ und bekommt Rührei aus mindestens 2 Eiern, 4 Scheiben Kassler gebraten, massig Bratkartoffeln und 2 Scheiben Toast, richtig schlank halt. Ich telefoniere mit Hans Mross und wir verabreden uns für die nächste Woche, um die notwendigen Wartungsarbeiten am LKW durchzuführen.
Am Campingplatz mussten wir für die einen Nacht nichts bezahlen, eine erstaunliche und erfreuliche Erfahrung.
Beim Einkaufen müssen wir uns wieder an die Packungsgrößen gewöhnen, Speck und Butter gibt es nur ab 500gr, Reis nur ab 1kg und Orangensaft ab 1,75ltr. Dafür erwischen wir vier Flaschen Schneider Weißbier und 10 Dosen Köpi.
Wir setzen nach Vancouver Island über und fahren nach Victoria, der Provinzhauptstadt von British Columbia. Das auf den Straßen der Insel so viel Verkehr ist, hätten wir uns nicht träumen lassen, ebenso in Victoria. Touris über Touris, überwiegend Japaner. Alle paar Minuten startet oder landet ein Wasserflugzeug um Whalewatching per Flugzeug, etliche Pferdekutschen drehen die kurze Runde für teures Geld und vor jeder Sehenswürdigkeit stehen Trauben von grinsenden Japanern, die sich gegenseitig knipsen oder filmen. Und das bei leichtem Regen und maximal 15 Grad. Wie mag das erst im Sommer hier sein? Wir spazieren durch die Altstadt, very British, vorbei am Fairmont Hotel (extrem nobel) zum Parlament. Wieder bewundern wir die vielen Einheimischen, die unbeeindruckt von Temperatur und Regen sehr leicht gekleidet sind, Socken oder Strümpfe sind out, man trägt beim Radfahren Handschuhe, aber kurze Hosen und Sandalen. Der Campground in Victoria war unverschämt teuer und hatte kein Internet, also fahren wir zum Übernachten in einen nahe gelegenen Provincial Park, genießen die Ruhe und gehen früh ins Bett, die neun Stunden Zeitverschiebung machen sich doch bemerkbar.
Das noble Fairmont Empress Hotel |
29.05.2012
Wir besichtigen das Fort Rodd Hill und das Fisgard Lighthouse. Beides muss man nicht unbedingt gesehen haben, aber es lag auf dem Weg. Beeindruckend an dem Fort ist, dass hier über Jahrzehnte (von 1878 bis 1956) Unmengen von Geld in Beton und Stahl investiert wurden, aber es nie eine Kampfhandlung gab. Woher soll auch ein Feind kommen an der Stelle? Es gelingt den Militärs halt immer wieder, Angst zu erzeugen, damit sie ihr Spielzeug kaufen können.
Dann bummeln wir die Westküste entlang und bleiben sehr früh in Jordan River stehen, gehen ein wenig am Meer entlang und dann schreibe ich Blog, offline zwar, aber immerhin, bei der nächsten Gelegenheit kann ich es dann online stellen.
Das Wetter ist sonnig, aber der Wind ist kalt bei maximal 15 Grad.
Am Abend dann beobachten wir, wie ein riesiges, mehrere hundert Meter langes Holzfloß zusammengestellt wird in der Mündung des Jordan Rivers. Zwei Boote, ein großes und ein kleines mit jeweils nur einem Mann darauf rücken und drücken die Stämme zurecht. Immer wieder wird ein Boot am Floß festgemacht und der Mann springt auf die Stämme und kettet sie zusammen. Da darf man sich keinen Fehltritt leisten, zwischen die Stämme zu fallen könnte tödlich enden. Spät in der Nacht dann wird das Floß in Richtung Victoria geschleppt.